82 „Vorschuss-Betten“, höhere Ortstaxe
MALS - Einstimmig genehmigt wurden bei der Malser Gemeinderatssitzung am 30. November die Verordnung über die Zuweisung von Gästebetten auf Gemeindeebene sowie die Abänderung der Verordnung der Gemeindeaufenthaltsabgabe, also der Ortstaxe. Zwar gibt es in Südtirol einen landesweiten Bettenstopp, aber um den Stillstand der Branche zu vermeiden, gibt es noch sogenannte Vorschussbetten. Der Gemeinde Mals wurden demnach seitens des Landes 82 Betten zugewiesen. Diese können von der Gemeinde verteilt werden. Die Gemeinde Mals entschied sich dazu, vorerst rund 40 Betten auszuschreiben. „Erst nur die Hälfte, um dann weiterzuschauen“, so Bürgermeister Josef Thurner. Man habe sich bereits umgehört und sei demnach in der Gemeinde bisher nicht auf großes Interesse in Sachen neuer Betten gestoßen. Um Betten aufstocken zu können, gelte es für Betriebe, verschiedene Kriterien zu erfüllen, unter anderem können nur Betriebe mit bis zu 40 Betten ansuchen. Zudem könne ein Betrieb maximal zehn erhalten. Die Formulare für die Ansuchen sollen laut Gemeindesekretärin Monika Platzgummer Spiess etwa ab Mitte Jänner zur Verfügung stehen. Abgabetermin ist dann Ende März.
In Sachen Ortstaxe entschied sich die Gemeinde Mals nach Vorschlag der Ferienregion Obervinschgau auf eine Erhöhung von 1,20 Euro als Zuschlag auf die vom Land vorgesehen Tarife. Dieses hat die Abgabe nämlich auf 2,50 Euro für Betriebe mit vier Sternen und mehr, 2 Euro für Betriebe mit 3 Sternen und 3-Sternen-Superior sowie auf 1,50 Euro für alle anderen Beherbergungsbetriebe festgelegt. Zur Erinnerung: Das Landesgesetz der neuen Ortstaxe tritt ab Anfang 2024 in Kraft, rund 30 Prozent gehen dann an die IDM, weitere 10 Prozent sollen für regionales Marketing eingesetzt werden. Das Gesetz gibt den Gemeinden die Möglichkeit für einen Gemeindezuschlag auf maximal fünf Euro. In der Gemeinde Mals bezahlen Touristen somit 3,70 Euro, bzw. 3,20 oder 2,70 Euro. Auch die Gemeinde Schluderns hatte die Ortstaxe, wie berichtet, um 1,20 Euro erhöht. Alle Gemeinden des Vinschgaus zogen jedoch nicht wie ursprünglich geplant am selben Strang.
Pestizid-Verbot vor dem Staatsrat
Mals blickt gespannt nach Rom: Am 18. Jänner wird vor dem Staatsrat der Rekurs zum Pestizid-Urteil verhandelt. Das Verwaltungsgericht in Bozen hatte das Malser Pestizidverbot gekippt, die Gemeinde, damals noch unter Bürgermeister Ulrich Veith, hat das Urteil vor dem Staatsrat angefochten. Nun muss das höchste Verwaltungsgericht in Rom klären, ob die Gemeinde die Zuständigkeit hatte, solche Maßnahmen zu setzen oder ob die Kompetenzen auf Landesebene liegen. Beim Pestizid-Referendum 2014 hatten sich 75 Prozent der Abstimmenden dafür ausgesprochen, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel zu verbieten.