Die Publikation „Alpingeschichte kurz und bündig – Matsch“
Zahlreich waren die Matscher zur Buchvorstellung gekommen.
Im Bild (v.l.): Ramona Telser-Wille und Karin Thöni, aktive Kräfte der Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch.
Der Ansprechpartner des Bergsteigerdorfs Lungiarü, Christoph Alfreider (links), sowie Anna Pichler und Stefan Illmer von der AVS Geschäftsstelle Bozen
Im Bild (v.l.): Hüttenwirtin und Mitglied der Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Karin Thöni, Autor Raimund Rechenmacher, Zeitzeuge Wilhelm Gunsch, Moderatorin Marion Veith, Zeitzeugen Martin Tschiggfrei und Fabian Seidl, Hüttenwart Klaus Telser, AVS-Sektionsleiterin Ines Telser und Ramona Telser-Wille (Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf).
Luis Weger aus Mals hat in seinem weitreichenden Fundus gestöbert und historische Sammlerstücke zum Alpinismus im Vereinslokal in Matsch ausgestellt. In der Mitte die Diplomarbeit von Raimund Rechenmacher

Alpingeschichte Matsch

Publikation zur historischen Entwicklung des Dorfes vorgestellt.

Publiziert in 22 / 2025 - Erschienen am 1. Dezember 2025

Matsch - 2017 wurde Matsch zum ersten Bergsteigerdorf Südtirols ernannt, u.a. mit dem Ziel, die touristische Entwicklung in eine nachhaltige und umweltfreundliche Richtung zu lenken. Dabei gehört es zum guten Ton, dass über die Jahre eine Publikation zur historischen Entwicklung des Dorfes veröffentlicht wird. Für diese Aufgabe konnte der Leiter der Bibliothek Schlandersburg und alpinhistorisch versierte Raimund Rechenmacher aus Kortsch gewonnen werden. Seine Erinnerungen zu Matsch reichen bis zur Sommerfrische auf den Glieshöfen zurück. Immer wieder habe er vom Hochalt aus ins Nachbartal Matsch geguckt. 1986 verfasste er sogar seine Diplomarbeit am Institut der Geografie in Innsbruck zum Thema „Matsch – ein Vinschger Hochtal im Wandel der Zeit“. Für die jetzt druckfrisch erschienene, 150 Seiten umfassende Alpingeschichte hat er in zahlreichen Archiven gestöbert und „war bergauf und bergab unterwegs, um Fotos zu sammeln“, wie Karin Thöni einleitend anerkannte. Sie war gemeinsam mit Ramona Telser-Wille und Anna Pichler vom AVS-Referat für Natur und Umweltschutz die treibende Kraft hinter dem kleinformatigen Werk. Durch den Abend in Matsch führte Marion Veith, Archäologin und Kulturreferentin der Sektion Mals. In einem kurzen Interview entlockte sie Raimund Rechenmacher die eine oder andere Anekdote, wie jene über die starke Frau auf der Höllerhütte, Elisabeth Heinisch, die sich nicht scheute, einen Eindringling mit heißem Butterschmalz in die Flucht zu schlagen. 1927 fand in Matsch ein „Schulaufstand“ gegen den faschistischen Lehrer statt, der die Kinder in der Schule einsperrte. Auch hier waren Frauen federführend tätig. Interessant ist auch die Lebensgeschichte des „amerikanischen“ Bergführers Johann Josef Renner, der einige Male nach New York gereist war, um dort seinen Unterhalt zu verdienen, bevor er um 1900 die Bergführerprüfung bestand und dann in seinem Heimattal bzw. in den Westalpen und den Dolomiten seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Einen Bogen in die Gegenwart spannte Marion Veith im Gespräch mit den Zeitzeugen Wilhelm Gunsch, Martin Tschiggfrei, Fabian Seidl und dem Hüttenwart Klaus Telser. Zentrales Thema war die Oberetteshütte. Lobend wurde dabei die Arbeit der derzeitigen Hüttenwirte, Karin Thöni und Edwin Heinisch, hervorgehoben. Albert Platter genauso wie Bürgermeister Josef Thurner und der Fraktionsvorsteher Edwin Heinisch bedankten sich für den Einsatz und das Zustandekommen des Werkes. Finanziell ermöglicht wurde dieses durch die Gemeinde Mals, die Fraktion Matsch und den Herausgeber Alpenverein Südtirol (AVS).

Andrea Kuntner
Andrea Kuntner

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