Am Tag des Heiligen Urban
Naturns - Unter der weit über die Talsohle ragenden „Prünsterplatte im Neuräutl“ war nicht einmal mehr ein Stehplatz zu haben. Kulturreferent Michael Ganthaler hatte an einem sonnigen 25. Mai die Segnung und gewissermaßen Eröffnung des uralten Siedlungsplatzes angesetzt. „Zu verdanken haben wir das alles einem, der hartnäckig dahinter gewesen ist, dass etwas weitergeht, dem Hermann Wenter“, erinnerte Ganthaler. Der Hermann habe mehrmals gesagt, er sei nicht der Chef hier, er sei nur ein „Gschaftlhueber“. „Heute sehen wir“, so Referent Ganthaler, „wie weit es ein Gschaftlhueber bringen kann, wenn er ‚Leit‘ motiviert.“ Dekan Rudolf Hilpold hielt es zumindest für diskussionswürdig, ob er das heidnische Felsendach segnen dürfe. „Aber die Menschen, die da sind und den Wein hier pflegen, sind gern da.“ Im Namen der Dreifaltigkeit und des Heiligen Urban schloss er im Segensgebet nicht nur die Naturnser Urbanbruderschaft, sondern auch „diesen Felsen mit seinem weiten Unterschlupf“ ein und wünschte „Standfestigkeit“ jenen, die den Wein genießen. Bürgermeister Andreas Heidegger freute sich über einen weiteren, geschichtsträchtigen Ort, der nun zugänglich sei, und hob lobend den Einsatz des Heimatpflegevereines und des „rührigen Kulturreferenten“ hervor. Die Feier im Weinberg wurde von den Alphornbläsern um Hermann Wenter umrahmt.