Fleißige Yak-Hirten (v.l.): Werner Kiem, Dietmar Pichler, Michael Reinstadler, Tobias Wallnöfer, Fabian Brenner, Helmut Donner und Paul Hanny.
Reinhold Messner und seine Yaks.
Ehrengäste: Herbert Knapp und seine Frau Isolde.

Auftrieb mit Ehrengast

Sommerfrische für die Yaks 

Publiziert in 27 / 2019 - Erschienen am 1. August 2019

Sulden - Zwar kommen die Yaks aus Asien, in Sulden fühlen sie sich aber daheim. Dies wird Wanderern klar, wenn sie im idyllischen Tal auf Madritsch unterwegs sind. Auf den dortigen Weideflächen genießen derzeit 13 Yaks ihre Sommerfrische: 7 ausgewachsene Tiere und 6 Kälber. „Es sind friedliebende Tiere, aber man sollte Abstand halten. Vor allem Hunde gehören an die Leine“, sagt Reinhold Messner. Fühlen sich Yaks bedroht bzw. tritt man ihnen zu nahe, könnten sie durchaus aggressiv reagieren. „Man sollte den Respekt bewahren“, so Messner. Die Tiere seien darauf aus, sich in Notfällen zu verteidigen. Das trifft vor allem auf Kühe mit Kälbern zu. Der ehemalige Extrem-Bergsteiger hat seine Yaks vor einer Woche traditionell auf die Madritscher Weideflächen begleitet. Dabei fand der Yak-Auftrieb heuer später als geplant statt. Ende Juni, wenn die Yaks für gewöhnlich zur Sommerfrische gebracht werden, befand sich Messner nämlich in Afghanistan, wo er einen Film drehte. Hirten brachten derweil die Yaks nach Madritsch. Für den „öffentlichen“ Auftrieb wurden sie letzte Woche nochmals ins Tal und dann wieder hinaufbegleitet. Hunderte Schaulustige beteiligten sich wiederum am Auftrieb. Darunter ein Ehrengast: Herbert Knapp, einer der Erstbesteiger der Schaumrolle, war mit seiner Frau Isolde nach Sulden gekommen. „Ich bin jedes Jahr hier. Es ist einfach wunderschön bei euch. Die Gegend, das Essen, die Menschen“, so Knapp, der die Schaumrolle 1956 bestiegen hatte. Die Gipfelwechte der Königsspitze brach nur 4 Jahre später ab. Auch der Yak-Auftrieb war für ihn keine Premiere. „Ich war früher schon ab und an dabei, es ist immer wieder schön“, betonte Knapp. Der ehemalige Bergsteiger ist ein guter Freund vom Hanny Paul. Dieser war es, der 1982 die Idee hatte, die Tiere vom Himalaya nach Sulden zu bringen. Hanny war einer der Teilnehmer an der Südtiroler Cho-Oyu-Winterexpedition. Messner war von Hannys Idee begeistert und kaufte 1984 zwei Yak-Stiere sowie drei Muttertiere. Heute sind die Yaks aus Sulden freilich nicht mehr wegzudenken. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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