Aus Schießstand wird Kulturhaus
Latsch - Der Beschluss der Landesregierung, den „Kaiser Franz Josef I. Jubiläums Schiesstand Latsch 1908“ unentgeltlich an die Gemeinde Latsch abzutreten, wurde am 28. Mai 2019 gefasst. Damals war der heutige Bürgermeister Mauro Dalla Barba noch Kulturreferent. Damals war auch schon die Verwendung des unter Ensemble Schutz stehenden Gebäudes „in den Auen“ festgelegt. Die Schützenkompanie sollte endlich eine Bleibe und einen Trachten-Raum erhalten. Der Heimatpflegeverein kann Depot- und Archivräume beziehen. Eine Machbarkeitsstudie für Sanierung bzw. Restaurierung wurde angekündigt. Geldmittel erhoffte man sich aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE). Zwei Jahre später präsentierte Architekt Klaus Marsoner das Projekt „Umbau und Sanierung Schießstand Latsch“ und schrieb: „Das Ziel ist es, das Gebäude in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten, fachgerecht zu sanieren und an die neuen Nutzungen anzupassen. Es sollen so wenige Eingriffe wie möglich gemacht und die bestehenden Strukturen so weit wie möglich erhalten werden.“ Vorgesehen waren Kosten von 930.000 Euro. In der Sitzung vom 27. Juni 2022 beschloss der Gemeinderat einstimmig „die Ausweisung eines Gebietes für öffentliche Verwaltung durch Umwidmung von Militärzone und Anpassung von umliegenden Flächen (Grünfläche, Gewässer, Radweg).“ Für Latsch war es die erste Änderung des Bauleit- und Landschaftsplanes, die nach dem Landesgesetz 2018 „Raum und Landschaft“ ausschließlich in die Kompetenz des Gemeinderates fiel.