Im Bild (v.l.): Martin Haller (lvh-Präsident), Hermann Raffeiner-Kerschbaumer (Bezirksobmann Untervinschgau), Giorgio Bergamo (lvh-Vizepräsident), LR Philipp Achammer, Virginia Tanzer (Berufsschuldirektorin), Günther Platter (Bezirksobmann Obervinschgau) und Walter Pöhl (lvh-Vizedirektor)

Ausbildung hat Priorität

Jahresversammlung der lvh-Bezirke Unter- und Obervinschgau

Publiziert in 14 / 2019 - Erschienen am 16. April 2019

Vinschgau - Die Handwerker des Unter- und Obervinschgaus sowie die Berufsschule von Schlanders ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, junge Menschen für die praktischen Berufe zu begeistern. Bei der jährlichen lvh-Bezirksversammlung, zu der kürzlich die Bezirksobmänner Hermann Raffeiner Kerschbaumer (Untervinschgau) und Günther Platter (Obervinschgau) eingeladen hatten, standen die Entwicklung der Berufsausbildung und das Image des Handwerks im Vordergrund. Als Austragungsort war heuer die Berufsschule in Schlanders gewählt worden: „Damit wollten wir ein Zeichen für die Bedeutung der beruflichen Ausbildung setzen. Wir arbeiten sehr gut mit der Direktorin Virginia Tanzer und den Lehrern zusammen und möchten die Stärkung der Berufsausbildung noch weiter lancieren“, stimmten Platter und Raffeiner Kerschbaumer überein. lvh-Präsident Martin Haller teilte mit, dass die Lehrlingszahlen erstmals wieder angestiegen seien und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Schulen Früchte trage. „Das Handwerk bietet auch dank der Digitalisierung ganz neue Berufsperspektiven, die speziell junge Menschen ansprechen. Ich sehe es als unsere Aufgabe, die Jugendlichen die vielseitigen Tätigkeitsfelder aufzuzeigen und sie für unser Metier zu begeistern. Das Know-how der Handwerker ist und bleibt das wertvollste Gut. Dennoch sollen wir Netzwerke nutzen und pflegen und Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen, um stets am Ball zu bleiben“, sagte Platter. Verantwortungsbewusstsein sei laut Raffeiner Kerschbaumer allerdings auch von den Betriebsinhabern gefordert: „Wir brauchen neue Fachkräfte, um die Zukunft unserer Betriebe zu sichern. Die Ausbildungstätigkeit bringt auch für das Unternehmen wertvolle Lernaspekte mit sich und sichert den konstanten Austausch zwischen Theorie und Praxis. Gleichzeitig appelliere ich allerdings an die Politik, neue Anreize zu schaffen, damit Betriebe vermehrt junge Menschen ausbilden können.“ Unterstützung von Seiten der Politik sicherte Bildungslandesrat Philipp Achammer zu. „Einige wichtige Meilensteine zur Durchlässigkeit im Berufsbildungssystem wurden bereits gesetzt. Wir müssen aber noch weiter daran arbeiten, damit die praktische Ausbildung als gleichwertiger Ausbildungsweg wahrgenommen und gewählt wird. Verändern möchten wir auch die Berufsorientierung, sodass die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren konkrete Einblicke in die Arbeitswelt erhalten, z.B. durch Berufsorientierungspraktika“, so Achammer. Ein weiteres großes Thema war das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft, über das Frank Weber, Ressortdirektor für Raumentwicklung, referierte. In diesem neuen Gesetz sehen die lvzh-Bezirksobmänner ein wichtiges Fundament für die zukünftige Entwicklung im Handwerk. „Unser Ziel und Wunsch ist es, diesbezüglich in ständigem Austausch mit den politischen Vertretern zu sein und unseren Standpunkt klar zu vertreten.“

Redaktion

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