Bioenergie Reschen zeigt wie es geht
Publiziert in 25 / 2013 - Erschienen am 10. Juli 2013
Mit Erfindergeist die Umwelt schützen und Geld sparen
Reschen - Thomas Federspiel und Roman Theiner sind die geistigen Motoren des Fernheizwerks am Reschen. Durch ihre Erfindungen ist es ihnen gelungen, nicht nur das eigene Fernheizwerk effizienter und leistungsstärker zu machen, sondern sie können auch für andere Fernheizwerke ein Produkt liefern, das sowohl der Geldbörse als auch der Umwelt gut tut. Vor ca. vier Jahren hatten sie die Idee, im Fernheizwerk einen Motor einzubauen, der mit Pflanzenöl - hauptsächlich Rapsöle für Biodiesel - betrieben werden kann. Da der Preis für diese Öle aber stieg, wollten sie auf verschmutzte Öle umsteigen, da diese als Abfallprodukt auf dem Markt sehr günstig zu haben sind. Allerdings ruinieren diese Öle den Motor, der die Turbine antreibt, sehr rasch. Es brauchte also eine Vorrichtung, um diese Abfallöle zu reinigen. Das war der Weg zur Erfindung ihres Filtergerätes, das Ende 2012 in Betrieb genommen wurde. Bis jetzt haben sie bereits vier weitere Anlagen gebaut, alle in der eigenen Werkstatt am Reschen. Die Anlagen stehen nun in Regensburg, Ridnaun, Brixen und im Ahrntal. Sie haben auch die anderen Anlagen des Fernheizwerkes optimiert, sodass sie nun einen Effizienzgrad erreichen, von dem andere nur träumen können. Ihre Pflanzenölturbine verbraucht bei voller Fahrt rund 2.400 Liter Öl. Damit gelingt es 380 KW Strom und 450 KW Wärme zu produzieren. Die Kosten einer Filteranlage liegen zwischen 40.000 bis 100.000 Euro und werden für jeden Kunden individuell erzeugt. Auf Grund der Optimierung der Heizanlagen kann das Fernheizwerk problemlos nicht nur Hackschnitzel, sondern auch Abfallholz miesester Qualität verbrennen. 90% der Hackschnitzel bezieht das Fernheizwerk aus dem Inland. Voll Stolz erzählt Thomas Federspiel, dass das Amt für Luft und Lärm inzwischen die Energie- und Abgaswerte des Fernheizwerkes als Referenzwerte für andere Anlagen nimmt. „Wir wünschen uns innerhalb Südtirols noch mehr Kooperation unter den Heizwerken,“ so Federspiel, „es könnte dadurch viel Geld für die Bürger gespart und mehr für eine saubere Umwelt getan werden; aber der Prophet im eigenen Lande….“ Und Federspiel weiter: „Wir arbeiten auch mit den lokalen Handwerkern zusammen und haben uns beispielsweise mit der Firma 3E aus Reschen vernetzt, die bei uns alle Elektroanlagen erstellt und betreut.“ Nicht vergessen will Thomas Federspiel einen vierbeinigen Mitarbeiter: Kater „Grisu“ kontrolliert in der Nacht die Lagerräume und fängt eingedrungene Mäuse, was viel Geld spart, weil Mäuse den Elektroanlagen großen Schaden zufügen können. Nähere Informationen auf der Homepage des Fernheizwerkes www.ber.bz frie
Friedrich Haring