„Blut ist Leben, Organe retten Leben“
Publiziert in 8 / 2015 - Erschienen am 4. März 2015
341 Frauen und 769 Männer aus dem Bezirk Vinschgau der Vereinigung der freiwilligen Blutspender (AVIS) haben im Vorjahr 1.417 Mal jeweils 400 Milliliter Blut gespendet. Mit diesen erfreulichen Zahlen wartete Herbert Raffeiner, der Präsident der Gemeinde-AVIS Vinschgau, am 28. Februar bei der Generalversammlung im Kulturhaus in Schlanders auf. Er dankte allen 1.110 Mitgliedern für die wertvollen Blutspenden. Weil auch das Spenden von Organen mit Solidarität und gegenseitigem Helfen verbunden ist, wurde bei der heurigen Versammlung auch über dieses Thema informiert. „Blut ist Leben, Organe retten Leben“, sagte Bruno Giacon, Primar der Abteilung Nephrologie am Bozner Krankenhaus und Landeskoordinator für Transplantationswesen. Italienweit warten derzeit ca. 9.000 Menschen auf Organe, vorwiegend auf eine Niere, gefolgt von Leber, Herz und Lunge. Weil nur ca. 3.000 Patienten pro Jahr transplantiert werden, müssen viele, die vergebens auf Organe warten, sterben. Wie wichtig es ist, die Bevölkerung über das Thema Organspende zu informieren und die Menschen, vor allem auch die Jüngeren, zu sensibilisieren, unterstrich Ulderico Squeo, der Vorsitzende der „Aido“-Gruppe Bozen. Über das Thema Organspende gelte es rechtzeitig zu sprechen, auch in der Familie. Bedauert haben Giacon und Squeo, dass es in Südtirol im Vergleich zu den Einwilligungen für Organspenden relativ viele Ablehnungen gibt. Die Zahl jener, die transpalntiert werden, ist höher als jene der Organspender. Über den teils sehr beschwerlichen Alltag eines Dialysepatienten informierte Gustav Kofler aus Matsch, und zwar in sehr konkreter und anschaulicher Art. Kofler war selbst jahrelang Dialysepatient. Am 10. Dezember 2014 wurde er transplantiert. Die ältere Schwester hatte ihm eine Niere gespendet. Seither hat sich seine Lebensqualität stark verbessert. – Worte des Dankes und der Anerkennung für die Vinschger Blutspender überbrachte Landespräsident Erich Hanni. Zumal der Bedarf an Blut derzeit so gut wie gedeckt sei, habe sich die Vereinigung neuen Herausforderungen zu stellen. Für 26 Mitglieder, die 24 Mal Blut gespendet hatten, sowie für 6 Mitglieder, die 50 Mal gespendet hatten, standen Ehrenurkunden bereit. Einen Sonderapplaus gab es für Luis Vill. Er ist seit der Gründung der Vinschgauer Blutspendervereinigung im April 1958 bis heute unterbrochen deren Kassier.
Josef Laner