Bürgermeister Dieter Pinggera

Buhlen um Stromkunden

Publiziert in 16 / 2017 - Erschienen am 2. Mai 2017

Schlanders - Den geschützten Strommarkt soll es ab 2018 nicht mehr geben. Das heißt, dass die Kunden ihre Stromanbieter auswählen können. Auch die ca. 2.600 Kunden des E-Werks Schlanders sind von den Neuerungen betroffen. „Theoretisch könnten wir als Gemeinde auch nichts tun, aber wir sind im Ausschuss zur Überzeugung gelangt, dass es sinnvoll ist, eine Zusammenarbeit mit dem Vinschgauer Energiekonsortiums VEK anzustreben“, sagte Bürgermeister Dieter ­Pinggera bei der Gemeinderatssitzung am 27. April. Den Stromverkauf wickelt die Genossenschaft VEK unter dem Markennamen VION ab. Das VEK führt auch das Stromnetz, das die Obervinschger Gemeinden für viele Millionen Euro angekauft haben. Das Konzept der Zusammenarbeit mit Schlanders stellten Alexander Telser, der am 26. April als VEK-Obmann wiedergewählt worden war, sowie der Berater ­Philipp ­Fallmerayer vor. „Uns ist sehr daran gelegen, auch in Schlanders Kunden zu bekommen“, so Telser. Auch eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Latsch werde angestrebt. Wie Pinggera mehrfach betonte, steht es natürlich jedem Kunden frei, seinen Anbieter zu wählen, aber die Verwaltung sei überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit VION aus mehreren Gründen die beste Alternative sei: Ansprechpartner vor Ort, unkomplizierte Abwicklung, lokale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Beitritts-Möglichkeit als Genossenschaftsmitglied, Vinschger Stromautarkie usw. Was das E-Werk Schlanders betrifft, werde sich operativ so gut wie nichts ändern. Die Bereiche Schalterdienst, Pro­duktion, Verteilung und Strommessung bleiben alle aufrecht, lediglich der Stromverkauf werde über VION abgewickelt. Auch über ein „wirtschaftliches Angebot“ für die Dienstleistungen wurde informiert. Demnach soll die Gemeinde pro VION-Kunde 12 Euro im Jahr bekommen. Über die genauen Details des Konzeptes sollen alle E-Werk-Kunden demnächst schriftlich informiert werden. Zumal nach eingehender Diskussion im Gemeinderat keine gegenteiligen Ansichten geäußert wurden, sprach Pinggera, der jetzt übrigens auch im VEK-Verwaltungsrat sitzt, von einem „einhelligen grünen Licht“ für die Zusammenarbeit mit VION. 

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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