Burgeis im musikalischen Ausnahmezustand
Die Musikkapelle Burgeis feierte das 200. Bestandsjahr und zog Tausende in ihren Bann.
Burgeis - Die Musikkapelle Burgeis hat mit Sicherheit einige organisatorischen Schallmauern durchbrochen. Was die 48 Musikantinnen und Musikanten im 800 Seelen-Dorf an 3 Tagen auf die Beine stellten, wird der Nachwelt noch lange in Erinnerung bleiben. „Das doppelte Jahrhundertjubiläum“, wie sich Musikant und Fraktionsvorsteher Florian Punt ausdrückte „wurde von einem Trio dirigiert“. Obmann Aaron Punt, seine Stellvertreterin Helene Malloth und der Notenarchivar Andreas Spechtenhauser lenkten und koordinierten die vielen Helfershände aus der Dorfgemeinschaft. Für die 15 Autoren der ansprechend kurzweiligen und reich bebilderten Chronik zuständig waren Thomas Wegmann und Anton Josef Moriggl. Der Höhepunkt des Jubiläums wurde eingeleitet durch den Festgottesdienst am Kulturhaus mit Pater Philipp von Marienberg, Domkapitular Josef Funk aus Beilngries und Pfarrer Sebastian Herbert aus Würzburg. Qualitätsvoll untermalt wurde die Messfeier durch die Stadtkapelle Weingarten. Nach den einführenden Dankesworten überreichte Obmann Aaron Punt seiner Vizeobfrau Helene Malloth als Vertreterin des „Festleitungsteams“ ein Geschenk. Der Obmann des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen Pepi Fauster verknüpfte mit dem Wort „Jubiläum“ alles, was die Musikkapelle in Zukunft braucht: J wie Jugend, U wie Unterstützung, B wie Blasmusikbegeisterung, I wie neue Ideen, L wie Liebe zur Heimat, Ä wie ältere Mitglieder, U wie unbegrenzte Motivation und M wie Mut zur Erneuerung. Mit einer Urkunde wurde „die fast 60-jährige wilde Ehe zwischen Burgeis und Weingarten beendet“, meinte Oberbürgermeister Markus Ewald. Ebenfalls mit einer Urkunde erneuert und belebt wurde die Freundschaft mit dem oberbayerischen Beilngries zwischen dem 1. Bürgermeister Alex Anetsberger und Fraktionsvorsteher Florian Punt. Es folgten Grußworte von Landesrat Richard Theiner und Bürgermeister Ulrich Veith und die Präsentation der Chronik durch Thomas Wegmann. In europäischer Gesinnung wurde die kirchliche Feier mit dem „Lied an die Freude“ abgeschlossen. Danach begann ein riesiger Festzug durchs Dorf. Hinter der Jubelkapelle mit Kapellmeister Hermann Brunner reihten sich 14 Südtiroler, deutsche, österreichische und Schweizer Musikkapellen ein, dazwischen 26 Gruppen und Vereine auf phantasievoll gestalteten Wagen. Die Schützenkompanie, die Jäger, der Familienverband, die Mädchentanzgruppe, die Goaßlschnöller, die Singgemeinschaft, der Sportverein, die Fachschule Fürstenburg, die Fraktion, eine Hofkäserei, ein Schafzuchtverein und die Krampusse bildeten den heimischen Kern des Umzugs.