Dieser neue, über 200 Meter lange Steinschlagschutzdamm schützt das Dorf Tschars vor Steinschlag, Felsstürzen und Muren.

„Chinesische Mauer“

Publiziert in 24-25 / 2021 - Erschienen am 20. Juli 2021

Tschars - Wenn man den neuen, so gut wie fertiggestellten Steinschlagschutzdamm hoch über Tschars von oben betrachtet, wird man irgendwie an die Chinesische Mauer erinnert. Der Zweck des rund 225 Meter langen Schutzdammes ist es, das Dorf Tschars vor Steinschlag und Muren zu schützen. Welche Gefahren vom Einzugsgebiet „Garltal“, „Tauftal“ und „Tscharsertal“ bei Unwettern ausgehen können, haben unter anderem die Wetterereignisse Ende 2018 gezeigt. Am 3. November 2018 kam es oberhalb von Tschars zu einem Felssturz. Ohne den neuen Steinschlagschutzdamm, der im Auftrag der Gemeinde Kastelbell-Tschars errichtet wurde, müsste Tschars im neuen Gefahrenzonenplan der roten Zone zugeordnet werden. Mit dem Bau des Dammes haben das Land und die Gemeinde die Gefahrenlage erheblich entschärft und das Dorf gesichert. Mit der Planung und Projektierung waren das Ingenieurbüro Patscheider & Partner sowie Simone Tacus vom Büro Alpin Geologie beauftragt wurden. Ausgeführt wurden die Arbeiten von den Firmen Marx AG und Mair Josef & Co. KG. Das Projektgebiet umfasste eine Fläche von ca. 12.400 Quadratmetern. Der gewaltige Schutzwall mit einer 3,5 Meter breiten Dammkrone erreicht bergseitig eine Höhe von 8 und mehr Metern. Für den Tscharser Bach wurden ein Durchlass und ein Überlauf errichtet. Um den Eingriff in die Naturlandschaft möglichst gering zu halten, waren von Anfang an Begrünungs- und Bepflanzungsarbeiten in Zusammenarbeit mit der Forststation Schlanders vorgesehen worden. Die Gesamtkosten, getragen zum Großteil vom Land, waren mit ca. 2.6 Mio. Euro beziffert worden. 

Josef Laner
Josef Laner

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