Dankbares Andenken an Max Kuntner

Publiziert in 2 / 2023 - Erschienen am 31. Januar 2023

Laas - Vor einiger Zeit verstarb in Laas, im Kreise seiner Familie, der ehemalige Kaufmann Max Kuntner kurz vor seinem 92. Geburtstag; ein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen. Mit Max ist uns ein friedlicher, feiner Mitbürger ins Jenseits vorausgegangen. Im Dorf fehlt ein ehrsamer, gutmütiger Mann, mit ihm verliert Laas nicht nur eine geschätzte Persönlichkeit, es geht auch ein Stück authentische Kaufmannstradition verloren. Max hinterlässt eine Leere, nicht nur in der Familie, sondern in der gesamten Dorfgemeinschaft. Er war wohl einer der gütigsten Menschen unserer Zeit und wir alle sind ärmer ohne ihn. Mit diesem verdienstvollen Laaser Bürger schied ein besorgter Familienvater, ein passionierter Geschäftsmann, Altmusikant, begeisterter Sportschütze aus dem Leben. Jeder der einmal beim „Kuntner“ einkaufte, erlebte seine ehrliche, fachmännische Beratung. Max war ein rechtschaffener, zuverlässiger Geschäftsmann mit Handschlagqualität. Geboren wurde Max in Prad in einer schwierigen Zeit als zweites von fünf Kindern (Geschwistern). Da sein Vater als Lehrer unter dem Faschismus nicht mehr unterrichten durfte, optierte die Familie und fand in Haiming im Oberinntal eine Bleibe. Nach dem Krieg kehrte die Familie nach Laas zurück und eröffnete wieder das „Kuntnergeschäft“. In der alten Heimat trat Max der wiedergegründeten Musikkapelle bei, wurde bald in den Ausschuss gewählt und zum Kassier bestellt. Durch die Liebe zur Musik diente er viele Jahrzehnte als geselliger, kameradschaftlicher Musikant und daraus entstanden viele Freundschaften. Als Max dann seinem Vater beim Hausbau in Schluderns half, lernte er seine zukünftige Frau Zita kennen, die bei ihrer Tante im Gasthof „Hirschen“ aushalf. Zita war die Tochter vom „Sottlerander Engl“ aus Laas, deren Familie ebenfalls in der unseligen Optionszeit nach Hallein bei Salzburg auswanderte; durch die beginnende Liebschaft mit Max kehrte sie als einzige ihrer Großfamilie wieder in den Vinschgau zurück, sie verlobten sich und Zita half schon bald im Geschäft beim „Kuntner“ mit. Da sie noch nicht verheiratet waren, durfte sie aber nicht bei ihrem Max wohnen und musste sich in der Nachbarschaft ein Zimmer mieten. Der alsbald folgenden harmonischen Ehe 1958 gingen die Zwillinge Christine und Beatrix und dann Sohn Burkhard hervor. Nach der vielen Arbeit im Geschäft, das damals noch samstags und sonntags geöffnet war, fand er auch noch Zeit für den Garten, seine kleinen Obstwiesen und vor allem für die Gemeinschaft im Dorfe und darüber hinaus.Eine große Freude waren ihm auch seine Enkel- und Urenkelkinder, er war ihnen ein liebevoller Opa. Als das Alter ihm etwas zusetzte, widmete er sich vermehrt dem Malen, Zeichnen und Schreiben. Durch seinen starken Glauben hat er die letzten Jahre der Gebrechlichkeit in Geduld und Tapferkeit ertragen. Bis zuletzt wurde er von seinen Angehörigen und guten Menschen liebevoll zu Hause umsorgt.Die vielen Besuche von Freunden, Bekannten und Verwandten haben ihn immer wieder aufgerichtet und Freude bereitet, bis er im Beisein der Familie für immer die Augen schloss. Menschen wie Max es war, gibt es nur wenige. Durch sein freundliches, sympathisches Wesen war er beliebt im Dorf. Max war ein guter. Besonders wir Musikanten erinnern uns gern an die Zeit mit Max, an die unvergesslichen Ausflüge, die feucht-fröhliche Feiern und an seine Erzählkunst, die alle bereichert hat. Danke Max für die schöne Zeit bei der „Musi“, für deine Freundschaft und dein Feingefühl. Wir werden dich als kameradschaftlichen herzlichen Freund im Gedächtnis behalten.Dir lieber Max wünschen wir Friede und Freude bei Gott.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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