„Das ist gelebte Integration“
Publiziert in 26 / 2015 - Erschienen am 15. Juli 2015
FK Rüdengasse setzt ein starkes Zeichen
Vinschgau/Wien - In einer Zeit, in der Tag für Tag gegen Flüchtlinge gehetzt wird, ist es unerlässlich, einen Gegenpol zu bilden. Das war die Idee hinter dem neuesten Projekt des FK Rüdengasse. Der Fußballklub, der 2013 von zwei Vinschgern und einem Pusterer in Wien gegründet wurde, veranstaltete am 13. Juni ein Fest, über das der Liedermacher Dominik Plangger am Ende sagte: „Das ist gelebte Integration“. Der 35-Jährige war einer von neun Musikern, die auf der Festbühne am Wiener Kardinal-Nagl-Platz vor hunderten Menschen auftraten. Besonders gefreut haben sich die Veranstalter, dass trotz der schwierigen Bedingungen auch einige Asylwerber/innen im Publikum waren. „Wir haben viel investiert, um unseren Gästen ein Fest mit erstklassiger Musik, hochwertigem Essen, innovativer Kinderbetreuung und vielem mehr bieten zu können. Viel wichtiger aber ist: Wir wollten in aller Öffentlichkeit ein starkes Zeichen der Solidarität setzen, wir wollten vorzeigen, wie ein Zusammenleben funktionieren kann und genau jenen Menschen Hoffnung geben, die tagtäglich diskriminiert werden“, sagte der Cheforganisator Dietmar Meister. Die gesamten Einnahmen aus der Fest-Tombola, rund 1.100 Euro, spendete der Fußballklub noch am gleichen Tag an den Flüchtlingsverein Purple Sheep. „Wir wollen nicht akzeptieren, dass Menschen ihre grundlegenden Rechte verwehrt werden, weil sie im ‚falschen’ Land zur Welt gekommen sind. Auch viele in unserem Verein haben das Land, in dem sie geboren wurden, verlassen – manche freiwillig, andere nicht. Niemand von uns möchte wegen seiner Herkunft diskriminiert werden. Und was ich für mich will, fordere ich auch für andere“, so Meister. Deshalb sei es für den FKR selbstverständlich gewesen, jene zu unterstützen, die derzeit am schärfsten angegriffen werden. Die Vorbereitungen für das nächste Fest haben bereits begonnen, „weil wir nie aufhören werden, anderen zu helfen“. - Der Fußballklub Rüdengasse (FKR) spielt übrigens aktuell in der 4. Wiener Liga des ÖKFV sowie bei den Mondiali Antirazzisti und zahlreichen Benefizturnieren. Der FKR versteht sich als integrativ, will den Fußballsport in Wien fördern und das Gemeinschaftsgefüge sowie das interkulturelle Zusammenleben in der Nachbarschaft stärken. Neben den drei Gründungsmitgliedern aus Südtirol spielen beim FKR mittlerweile Menschen aus verschiedenen Teilen Österreichs, aus Spanien, Deutschland, Chile, Syrien, Nigeria und Tunesien. Der Verein sammelt immer wieder Spenden für die Verbesserung der Situation von Flüchtlingen. „Der RÜDENGASSE ihr FEST“ fand heuer zum ersten Mal statt. Red
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