Im Bild (v.l.): Beatrix Hellrigl, Matthias Tschenett, Verena Tröger, Manuel Trojer, Karl Pfitscher, Fanny Gluderer, Dieter Pinggera, Manfred Pinzger und Kurt Sagmeister.

Das Schlüsselwort heißt Zusammenarbeit

Tourismusverein Schlanders-Laas hält Rück- und Vorschau

Publiziert in 10 / 2022 - Erschienen am 24. Mai 2022

Laas - Im Vergleich zu den ca. 110.000 Nächtigungen im Corona-Jahr 2020 gab es im Vorjahr zwar eine Steigerung auf über 158.000, doch das Niveau von 2019, als in den Gemeinden Schlanders und Laas noch fast 202.000 Gäste übernachteten, wurde noch nicht erreicht. Mit diesen Kennzahlen wartete Karl Pfitscher, der Präsident des Tourismusvereins „Schlanders-Laas im Nationalpark Stilfserjoch“ bei der ziemlich gut besuchten Vollversammlung auf, die am 10. Mai im Hotel-Restaurant „Maria Theresia“ in Schlanders stattgefunden hat. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen habe es fast bis zum Frühsommer gedauert, bis die Saison anlaufen konnte. „Heuer hoffen wir wieder auf ein halbwegs ‚normales’ Jahr“, so Pfitscher. Als Höhepunkte des Vorjahres nannte er u.a. die Eröffnung des Besucherzentrums des Nationalparks „avimundus“ in der Fußgängerzone in Schlanders und die Fertigstellung der Hängebrücke über den Fallerbach (siehe Seite 23). Nicht unerwähnt ließ Pfitscher auch die Instandhaltung von Wanderwegen und Mountainbike-Trails sowie viele weitere Tätigkeiten des Vereins. Einhellig genehmigt hat die Vollversammlung die von Helmuth Rainer präsentierte Abschlussbilanz 2021 und den Haushaltsvoranschlag 2022.

Zusammenarbeit auf allen Ebenen

Besonders am Herzen liegt dem Tourismusverein die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern in den Gemeinden. Konkret nannte der Präsident u.a. die Gastwirte, Kaufleute, Schlanders Marketing und die Genossenschaft Marmorplus. Auf die Bedeutung der Zusammenarbeit verwiesen auch alle Ehrengäste. Der Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera ebenso wie seine Laaser Amtskollegin Verena Tröger, der Schlanderser Vize-BM Manuel Trojer, HGV-Landes- und Ortsobmann Manfred Pinzger sowie hds-Bezirks- und Ortsobmann Dietmar Spechtenhauser aus Laas. Pinggera kündigte für den 11. Juni eine Neueröffnung des „avimundus“ an, wobei nicht nur die neue Museumsleiterin Birgith Unterthurner vorgestellt wird, sondern auch die Präsentation eines neuen Museumsführers ansteht. Im Zusammenhang mit dem vieldiskutierten Landestourismusentwicklungskonzept beanstandete Pinggera, „dass wir bis jetzt nur einen Leitfaden in der Hand haben und keine weiteren konkreten Richtlinien.“ Es sei daher nicht einmal möglich, Angebote für eine Konzepterarbeitung zu bekommen: „Was heißt durchschnittlich, stark oder schwach entwickelt konkret? Bevor diese Spielregeln nicht im Detail vorliegen, kommen wir nicht weiter.“ Manuel Trojer teilte mir, dass das Beschilderungskonzept nach vierjährigen Vorarbeiten jetzt vor der Umsetzung stehe. Froh sei er auch darüber, „dass wir einen Faden für eine verstärkte Zusammenarbeit mit und vor allem zwischen den Verbänden gefunden haben, ich nenne etwa den hds und den HGV.“

Antrag für Schutzhaus-Status

Verena Tröger erinnerte an die Eröffnung des Marmorrundweges auf der Oberen Laaser Alm. Sie teilte mit, dass die Fraktion Lass einen Antrag für einen provisorischen Schutzhaus-Status der Almhütte eingereicht hat. „Wir alle wollen das Laaser Tal erhalten und schützen“, so Tröger. Etwas mehr Frequenzen wären aber tragbar und wünschenswert.

„Sehnsucht“ nach Vinschgau Marketing

Kein Hehl machten Manfred Pinzger, Karl Pfitscher, Kurt Sagmeister (IDM Südtirol) und weitere Redner daraus, dass der Vinschgau mit Vinschgau Marketing seinerzeit einen guten und vielversprechenden Weg eingeschlagen hat. „Mit der Schaffung der Destinationseinheiten ging vieles wieder unter“, so der Präsident. Laut Kurt Sagmeister, der den „Strategieprozess Vinschgau“ vorstellte, bemühe man sich, wieder zu den eigentlichen Stärken und Leitlinien, die ja gleichgeblieben sind, zurückzufinden und den Vinschagu in diesem Sinn wieder neu zu positionieren. Aufbauend auf die Themenschwerpunkte Natur, Kultur, Bewegung und Genuss nannte er drei besondere Markenzeichen bzw. Kernwerte des Tals: Vinschgau - Der Echte, Vinschgau - Der Ausgleichende, Vinschgau – Der Raumgeber. Auch eine engere Zusammenarbeit zwischen den 7 Tourismusvereinen werde angepeilt. Jeder Verein für sich allein sei zu schwach.

„Plecketer Schmorrn“

Kein Blatt vor den Mund nahm Manfred Pinzger in Bezug auf das Landestourismusentwicklungskonzept. Im Vinschgau von Overtourismus reden sei ein „plecketer Schmorrn.“ Es sei viel Entwicklungspotential da, „das es zu nutzen gilt, nicht nur im Interesse des Tourismus, sondern auch des Handels, des Handwerks und anderer Sparten.“ Obmann Erich Ohrwalder sicherte dem Tourismusverein im Namen der Raiffeisenkasse Schlanders die weitere Unterstützung zu. Der entsprechende Vertrag wurde unlängst für 3 Jahre verlängert. Bei der Diskussion wurde u.a. angeregt, über die Schaffung eines Themenwegs für Kinder bzw. andere spezielle Angebote für Kinder nachzudenken. Besser bewerben könnte man auch den einzigartigen Vinschger Sonnenberg. Weiter auszubauen sei das MTB-Trail-Angebot, speziell in Laas.

Josef Laner
Josef Laner

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