Der Heiner und das Rauchverbot

Publiziert in 17 / 2023 - Erschienen am 26. September 2023

Schlanders - Er bat oft um „Tschosch“, um Farben oder um eine „Tschigg“. Ohne Zigaretten oder Zigarettenstummel war der „Tschosch-Heiner“ nur selten im Dorf anzutreffen. Sein plötzlicher Tod am 19. August hat eine große Lücke in die Dorfgemeinschaft gerissen. Besonders stark fehlt Heinrich Schwabl im Bürgerheim und im Haus der Lebenshilfe. Im Bürgerheim wird ein „Gedicht“ von Heiner aufbewahrt, das er beim Inkrafttreten des Rauchverbotes 2005 geschrieben hat und das wir unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten wollen: „Rauchen ist Gift. Ich bin ein Raucher, ich rauche schon lange. Manchmal rauche ich einen schlechten Tabak. Die Packtlen sind teuer, sie kosten 3 Euro. Wenn wir nicht mehr im Gasthaus rauchen dürfen, rauchen wir eben auf der Straße. Rauchen ist aber nicht gesund. Wegen dem Rauchen sind meine Füße zu kurz. Ich brauche viel Tabak, weil ich viel rauche. Jetzt werde ich im Acker Tabakpflanzen setzen. Die Tabakpflanzen dürfen aber nur bei Mondlicht gesetzt werden. Wenn sie gewachsen sind, werden sie geröstet, dann gebrannt, und dann kann man sie rauchen. Wenn ich rauche, werde ich benebelt. Das ist aber auch nichts Gescheites.“

Josef Laner
Josef Laner

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