Karin Wallnöfer: „Ein Auslandsjahr ist eine lohnende Sache.“

Die gefährlichste aller Weltanschauungen...

Publiziert in 13 / 2016 - Erschienen am 6. April 2016
Latsch - …ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben, meinte Alexander von Humboldt. Gemäß diesem Motto ergreift eine wachsende Anzahl von Schülerinnen und Schülern die Chance, schon vor dem Abitur ein Auslandsjahr oder ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Zu diesen gehört auch Karin Wallnöfer aus Latsch. Sie verbrachte mit einem Stipen­dium der Region Trentino-Südtirol ein Schuljahr am internationalen Gymnasium in Straßburg. „Meine größte Motivation war es, mich in Französisch zu verbessern, um die Sprache schließlich flüssig zu sprechen.“ So begründete Karin ihren Beschluss nach Frankreich zu fahren. Es war aber auch das Bedürfnis einfach einmal für längere Zeit von zu Hause weg zu kommen sowie neue Menschen und Kulturen kennen zu lernen, was sie schlussendlich zu diesem Schritt bewegte. Der Besuch des internationalen Gymnasiums in Straßburg war allerdings kein Honiglecken. „Es gab einen sehr strengen Unterrichtsablauf, völlig anders als in Südtirol. Die Freizeit ist da leider oft auf der Strecke geblieben. Das Gymnasium gehörte zu den besten der Stadt, dementsprechend hoch war auch das Niveau. Es gab eine Menge Hausaufgaben zu erledigen und Aufsätze zu schreiben, da ich eine Klasse mit dem Schwerpunkt Literatur besuchte. Im Laufe des Schuljahres haben wir etwa 20 Bücher gelesen und in der Schule behandelt“, meint Karin zu ihrem Schulalltag. Zwei bis drei Mal die Woche besuchte sie einen Kurs für zeitgenössischen Tanz, eine freiere Art des Balletts, und einmal die Woche betreute sie Kinder in der „Estnischen Schule Straßburgs“. „Bis jetzt spreche ich fünf ­Sprachen. Mein nächstes Ziel ist es, Russisch zu lernen.“ Das Schuljahr in Straßburg hätte sie jedenfalls nicht missen wollen. Eine besondere Ehre kam ihr anlässlich der Millenniumsfeier der Kathedrale zuteil: „Eine bekannte Künstlerin und Fotografin bekam den Auftrag, ein Kirchenfenster der Kathedrale mit dem Abbild Jesu zu gestalten. Dazu verwendete sie 200 Portraitfotos, die sie selbst in der Kathedrale schoss. Mein Foto befindet sich nun auf der linken Wange Jesu.“ Abschließend meint Karin, sie würde jedem Oberschüler ein Auslandsjahr empfehlen: „Man kommt mit vielen be­reichernden Erfahrungen zurück, vor allem aber lernt man für sich einzustehen und Verantwortung zu tragen. Ich jedenfalls habe viel an Selbstsicherheit, Risikobereitschaft, Kontaktfreude und Durchsetzungsvermögen dazu gewonnen.“ Frie
Friedrich Haring
Friedrich Haring
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