Doppelter Grund zum Feiern
20 Jahre Teisenhaus und Ehrenbürgerschaft für Ewald Lassnig
PARTSCHINS - Wir schreiben das Jahr 1997: Das Teisenhaus eröffnet nach nur zweijähriger Bauzeit. Das von Luciano Delugan (der Meraner Architekt verstarb leider ein Jahr nach der Verwirklichung des Projekts) und Georg Mitterhofer geplante Gebäude sollte dem wenige Jahre vorher gegründeten Schreibmaschinenmuseum eine neue und definitive Bleibe bieten. Davor hatte sich ein altes, verwahrlostes Gebäude an jener Stelle befunden. Früher waren dort ein Schulhaus sowie das Teisenkrämerhaus, eine Art Gemischtwarengeschäft, untergebracht. Schreibmaschinenerfinder Peter Mitterhofer selbst hatte hier, in diesem Teisenhaus, eine Zeit seines Lebens verbracht. Ein neues Zuhause im Teisenhaus fanden vor 20 Jahren neben dem Schreibmaschinenmuseum, das vorher rund 4 Jahre auf der Töll untergebracht war, auch die Bibliothek, ein Arztambulatorium und die Musikkapelle Partschins. 20 Jahre später, auf der Jubiläumsfeier, erinnerte sich Altbürgermeister Robert Tappeiner: „Du, lieber Ewald, hast besonders viel Zeit und Kraft in die Realisierung dieses Projekts gesteckt“. Gemeint ist Ewald Lassnig, er war damals als Gemeindeverwalter federführend an der Realisierung des „neuen“ Teisenhauses beteiligt. Insgesamt war Lassnig bis 2015 51 Jahre lang im Partschinser Gemeinderat, davon 46 Jahre im Ausschuss, 20 Jahre als Vizebürgermeister. Grund genug, um dem 79-Jährigen die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Selbst die Opposition im Partschinser Gemeinderat hatte diesem Antrag zugestimmt. „Das zeigt, wie sehr dein Schaffen wertgeschätzt wird“, betonte Atlbürgermeister Tappeiner bei den Feierlichkeiten, Und auch der aktuelle Bürgermeister, Albert Gögele, war voll des Lobes: „Ewald Lassnig war einer der Protagonisten bei der Errichtung des Teisenhauses. Es gab viel Kritik. Doch Ewald hat sich dieser widersetzt. Heute können wir stolz auf diese wertvolle kulturelle Einrichtung sein“. Sabina Kasslatter Mur, damalige Landesrätin, sprach von einem Vorzeigeprojekt. „Das Schreibmaschinenmuseum im Teisenhaus ist mittlerweile weit über die Grenzen hinaus bekannt. Ein echter Leuchtturm für Südtirol“, so Kasslatter Mur. Kulturreferent Hartmann Nischler hielt die Laudatio. Lassnig habe sich nicht nur politisch verdient gemacht, sondern ist seit jeher auch ein wertvolles Mitglied in der Dorfgemeinschaft und habe in zig Vereinen ehrenamtlich mitgewirkt. Lassnig war beruflich unter anderem als Lehrer und Schulleiter tätig. „Er hat den Kulturwanderweg und den Sagenweg verwirklicht und sich schließlich mit der Planung und Verwirklichung des Schreibmaschinenmuseums sowie dem Bau des Teisenhauses unsterblich gemacht“, betonte Nischler.