Bürgermeister von Schlanders Dieter Pinggera
Das Zivilschutzprojekt mit Steinschlagschutz Vogelsang wurde bereits begonnen (Kreis) und wird nach Westen (im Bild nach links) fortgesetzt.

Durchwegs einstimmig ins neue Jahre

In der Bezirkshauptstadt wurden Strategiedokument, Haushaltsvoranschlag und Mehrjahreshaushalt einstimmig angenommen.

Publiziert in 1 / 2022 - Erschienen am 19. Januar 2022

Schlanders - Bevor der Haushaltsvoranschlag als „größter Brocken“ der Tagesordnung zur Sprache kam, befassten sich Bürgermeister, Referenten, Räte und Sekretäre mit einer „Grundsatzdiskussion über die Festsetzung der Tarife der Gemeindesteuern und Gebühren für das Jahr 2022“. Bürgermeister Dieter Pinggera nahm vorweg, nur eine der angeführten 13 Gebühren erhöhen zu müssen. Die Landesregierung habe beschlossen, einen Solidaritätsaufschlag von 10 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser einzuführen. Das betreffe Schlanders mit 57.000 Euro. Der Tarif für Haushalte musste demnach von 0,3642 Euro/m3 auf 0,5078 Euro/m3 erhöht werden, um einen Deckungsgrad von 90,17 % des Verbrauchs zu erreichen. Dazu ergänzte der Bürgermeister, dass politisch vorgesehen sei, jenen Gemeinden „mit extrem schwierigen Wassersituationen“ einen Landesbeitrag aus diesem Solidaritätsfond zuzuweisen. Die 24-minütige Besprechung der Gebühren endete mit der Mahnung von Peter Raffeiner (Süd-Tiroler Freiheit), „den Leuten die Erhöhung der Trinkwassergebühr ja gut zu erklären“ und der Wortmeldung von Heinrich Fliri (SVP), der die günstigen Tarife in der Gemeinde im Hinblick auf die immer schwierigeren, wirtschaftlichen Verhältnisse für Lohnabhängige und Rentner sehr begrüßte. Der Tagesordnungspunkt wurde einstimmig angenommen. Bevor die Volksvertreter in das große Zahlenwerk des Haushaltsvoranschlages und des Mehrjahreshaushaltes eingeführt wurden, genehmigte man - ebenfalls einstimmig - die Haushaltsvoranschläge der fünf Feuerwehren der Marktgemeinde. „Wir haben eine Buchhaltung mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Tätigkeit gegen Jahresende sehr hektisch wird“, merkte Generalsekretär Georg Sagmeister an. Er lobte die Gruppe, die jedes Jahr versucht, den Spagat zwischen Wünschen und Umsetzen zu schaffen. Bürgermeister Pinggera nannte sie und die 61 weiteren Mitarbeiter*innen „die mit Abstand wichtigste Ressource eines jeden Betriebes“. In seiner Haushaltsanalyse für das Jahr 2022 präsentierte Sagmeister ein Gesamtvolumen von 30,4 Millionen Euro. Ungefähr die Hälfte - 15,8 Millionen Euro - sind als laufende Ausgaben angeführt. Rund 9,1 Millionen Euro sind für Investitionen vorgesehen. Für das kurzfristig aufgenommene Darlehen von 4,22 Millionen Euro zum Erwerb des Klostergartens (2,7 Millionen) und der Villa Außerer samt Areal (1,55 Millionen) wurde eine Rückzahlung von 1,51 Millionen Euro im Jahr 2022 eingeplant. Für den „Musitempel“ in Kortsch (1,7 Millionen) und für die FF-Halle in Vetzan sind je 700.000 Euro vorgesehen. Für die Wohnstraße Grübl sind für dieses Jahr 200.000 Euro eingeplant. An die 420.000 Euro werden für den Brandschutz in der Tiefgarage und für den Fassadenanstrich des Kulturhauses aufgewendet. 580.000 Euro (70% Landesbeitrag und 30% Gemeinde) sind für das Zivilschutzprojekt Steinschlagschutz Vogelsang vorgesehen (siehe Aufnahme). In der anschließenden Diskussion wurden die Dorfplatzgestaltung in Göflan, die Gestaltung der Grüblstraße, ein Wanderweg, die Fenster des Rathauses und die Verwendung von frei gewordenen Mitteln durch das Abtreten des Glasfasernetzes an die Landes-Inhaus-Gesellschaft Infranet angesprochen. Zur Freude von Bürgermeister Pinggera stimmten alle Räte für den Haushaltsvorschlag. Weitere Tagesordnungspunkte waren eine Bestandsaufnahme aller direkten oder indirekt kontrollierten Beteiligungen der Gemeinde. Dazu kam Revisor Andreas Wenter zu Wort. Genehmigt wurde auch eine Vereinbarung mit der Gemeinde Martell betreffend acht gemeinsame Dienste. „Wir sind breit aufgestellt und es ist auch zu unserem Vorteil, wenn kompetente Mitarbeiter aus unseren Reihen in den Nachbargemeinden aushelfen“, merkte Bürgermeister Dieter Pinggera an.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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