Ein Dorf und sein Doktorhaus
Neues Laaser Arzthaus seiner Bestimmung übergeben.
LAAS - „Dass wir heute vor diesem wunderschönen Gebäude stehen und es seiner Bestimmung übergeben können, ist nicht selbstverständlich“, betonte Bürgermeisterin Verena Tröger bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Doktorhauses am 9. Juni. Vor etwas mehr 3 Jahren sei das Haus noch „in einem erbärmlichen Zustand“ gewesen. Man wusste: „Es muss etwas passieren“. Eine Initiativgruppe rund um Michael Gurschler hatte sich dafür eingesetzt, dass das Haus erhalten bleibt. Der damalige Bürgermeister Andreas Tappeiner setzte erste Schritte für eine Sanierung.
Das Haus ist in den Jahren 1920 bis 1921 in Massivbauweise errichtet worden, „rund 100 Jahre danach entschied man sich für die Sanierung“, erinnerte der zuständige Architekt Martin Stecher. Es galt, das historisch wertvolle villenähnliche Jugendstilhaus zu erhalten und gleichzeitig den Ansprüchen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Bereits vor über einem Jahr waren die Umbauarbeiten abgeschlossen, als erste „Bewohner“ zogen die Kinder der neu errichteten Kindetagesstätte in die mustergültig sanierten Räumlichkeiten ein. „Ihr füllt das Haus mit Leben“, freute sich Gemeindereferentin Elfi Kirmaier, die unter anderem für den Bereich Gesundheit und Soziales in der Gemeinde Laas verantwortlich ist. Die Kita wachse und wachse.
Medizinische Nahversorgung
Neben der Kita, die im Unter- und Erdgeschoss untergebracht ist, findet man im Doktorhaus - wie sollte es auch anders sein - eine Arztpraxis: Gemeindearzt Markus Messner empfängt die Patienten im Ambulatorium im Obergeschoss. Auch das Dachgeschoss, welches vorher ungenutzt war und zum Teil noch Rohbau war, wurde komplett neugestaltet. Hier wurden Dienste des Sanitätssprengels, Blutabnahmestelle, Krankenpflegeambulatorium sowie Einrichtungen des Sozialsprengels wie die Eltern-Kind-Beratung untergebracht. „Viele wichtige Strukturen befinden sich mittlerweile im Haus“, betonte Kirmaier. Das Haus, das seit jeher als Doktorhaus einen großen Stellenwert genoss, habe wieder seine Berechtigung erhalten. „Wir können die Bürgerinnen und Bürger vor Ort versorgen, eine solche medizinische Nahversorgung ist nicht selbstverständlich“, so Kirmaier. Das Haus könne mit vielen Vorteilen punkten: Die zentrale Lage des Gebäudes sowie öffentliche Dienstleistungen die im Dorfleben integriert sind. Zudem steht das Haus im Dialog mit weiteren öffentlichen Gebäuden wie Schule, Gemeinde und Seniorenwohnheim, die sich allesamt in unmittelbarer Umgebung befinden. Das Haus sei als eine soziosanitäre Struktur zu betrachten, wo Sanität und Soziales harmonieren.
Die Arbeiten, die quasi mit Beginn der Corona-Pandemie vor über 3 Jahren begonnen hatten, seien nicht immer einfach gewesen. „Die Corona-Bestimmungen stellten uns oft vor Herausforderungen. Wir haben aber immer gute Lösungen gefunden und konnten zeitgerecht abschließen“, so Architekt Stecher. Pater Jolly Joseph Chakkalakkal segnete die Räumlichkeiten.