Ein Freudentag, aber auch viel Kritik
adlatus feiert TRIADE in Schlums. Causa Fahrdienst für Schüler/innen mit Beeinträchtigung bleibt allgegenwärtig.
Kastelbell-Tschars - Es wurde gezielt, geworfen und getroffen: An erster Stelle bei der TRIADE in der Sportzone Schlums standen aber der Spaß und das gesellige Beisammensein. Zum zweiten Mal fand in Schlums diese Spieleveranstaltung von adlatus (Verein für Menschen mit Beeinträchtigung), organisiert vom Bezirk Vinschgau, statt. „Die Idee entstand im vergangenen Jahr, bereits die erste Auflage 2023 war ein großer Erfolg, die heurige übertraf diesen nochmals“, so der Bezirksvorsitzende Paul Georg Tappeiner. Mitglieder aus allen Landesteilen waren zu Gast, schlussendlich wurden rund 150 Teilnehmende gezählt. Bei vier Spielen, dem Ultner Rumpelspiel, dem Ringe-Werfen, dem Pong (Bälle in Becher werfen) und dem Kegelspiel, war für beste Unterhaltung gesorgt. Musikalische Unterhaltung, ein Zauberer und vieles mehr durften natürlich nicht fehlen. An den Tischen wurde gemeinsam Karten gespielt, geredet und gelacht. Für Grillspezialitäten und Getränke war ebenso gesorgt. „Ein tolles Zusammensein, ein schöner Tag für die Menschen“, unterstreicht Paul Georg Tappeiner. Bei besten Wetterbedingungen, strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wurde es ein Tag, der in Erinnerung bleiben sollte.
Grußworte seitens der Gemeinde Kastelbell-Tschars überbrachte Referentin Monika
Rechenmacher. „Uns als Gemeinde ist es eine große Ehre, dass ihr alle hier seid“. Die Gemeinde unterstütze eine solche Veranstaltung und stellt die Sportanlage Schlums kostenlos zur Verfügung. „Schön, dass ihr hier seid und dass es eine solche Veranstaltung gibt“, betonte auch Roselinde Gunsch, die Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Sie unterstrich die gute Arbeit des adlatus-Bezirks Vinschgau. Es sei eine große Wertschätzung, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Landesteilen zur TRIADE nach Schlums gekommen sind. Der adlatus-Landesvorsitzende Richard Stampfl bedankte sich für die gute Unterstützung. Die Latscher Gemeindereferentin Gerda Gunsch überbrachte ihre Grußworte bei der abschließenden Preisverteilung und wies auf den Stellenwert einer solchen Veranstaltung hin.
Allgegenwärtiges Thema: Fahrdienst
Freilich, es war ein Tag der Freude. Aber: Stampfl hatte auch einiges an Kritik im Gepäck, gerichtet größtenteils an „die in Bozen“. So war das Thema der Fahrdienste allgegenwärtig. Zur Erinnerung: Seit jeher ist die Gewährleistung von Mobilität für Menschen mit Beeinträchtigung ein Hauptziel des Vereins. Für die Fahrten für Schüler/innen mit Beeinträchtigung ist man jedoch aufgrund einer verlorenen Ausschreibung seit Anfang Mai nicht mehr zuständig. Diese machten rund 60 Prozent der Fahrdienste aus, neben Fahrdiensten für die Bezirksgemeinschaft sowie einige weitere, wie Therapiefahrten etc. sowie Privatfahrten in der Freizeit. Durch die wirtschaftliche Tätigkeit werden auch die landesweiten Freizeitangebote für die rund 800 Mitglieder mitfinanziert. Bei der Ausschreibung hatte jedoch das Unternehmen Alpin Bus für die nächsten vier Jahre den Zuschlag erhalten – mit einem Abschlag von 35 Prozent auf den Landespreis. Es hagelt seitdem schärfste Kritik, insbesondere von Eltern von beeinträchtigten Schüler/innen, der Dienst funktioniere nicht einwandfrei. Man hoffe, dass sich hierbei bis zum kommenden Schuljahr etwas tue.
„Dienst direkt an Sozialvereine vergeben“
Seitens adlatus wurde auf politischer Ebene mehrfach interveniert. Es brauche keine Ausschreibung, ein solcher Dienst könne direkt an Sozialvereine – wie adlatus im Zusammenspiel mit der Lebenshilfe – vergeben werden, so Richard Stampfl. Es könne als Sozialdienst abgewickelt werden. Entsprechende Möglichkeiten und Gesetze gebe es, es gelte „diese in die Tat umzusetzen“. Stampfl kritisierte die Bürokratie und das Beamtentum. „Wir konnten auf einen gut funktionierenden Fahrdienst zurückblicken“, sagte Stampfl. Adlatus sei mit den Fahrern und Fahrerinnen, die meist selbst Bezug zu den Menschen mit Beeinträchtigung haben, nahe dran und wisse wo die Bedürfnisse sind. „Wir haben stets viele Komplimente bekommen – von zufriedenen Eltern und gut betreuten Schülern“, so Stampfl. Betroffene Eltern haben bereits eine Online-Petition mit tausenden Unterschriften eingerichtet. „Kinder mit Beeinträchtigung haben ein Recht auf Teilhabe und Mobilität“, heißt es dort. Die Südtiroler Landesveranstaltung müsse die Missstände sofort beheben.