Sepp Mall

„Ein Hund kam in die Küche“ 

Publiziert in 15 / 2023 - Erschienen am 29. August 2023

Graun/Meran - So heißt der Titel des neuen Romans aus der Feder des aus Graun gebürtigen und in Meran lebenden Schriftstellers Sepp Mall. Der Autor behandelt im Roman, der 192 Seiten umfasst und im Leykam Verlag erschienen ist, die Zeit des Nationalsozialismus aus der Sicht eines Kindes und rückt die NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderung in den Fokus. Zum Inhalt: Eine Familie aus Südtirol entscheidet sich 1942 im Zuge der „Option“ für die Auswanderung ins Deutsche Reich. Der 11-jährige Ludi erzählt von den letzten Tagen im Dorf und der ersten Station im Deutschen Reich: Innsbruck. Auf Anweisung der Ärzte muss sein behinderter Bruder Hanno in eine Anstalt bei Hall gebracht werden. Die restliche Familie zieht weiter nach Oberösterreich. Der Vater wird in die Wehrmacht eingezogen und auch Hanno kehrt nicht mehr zurück. Ein Brief aus einer „Heil- und Pflegeanstalt“ des Reiches ist alles, was der Familie von ihm bleibt. Sepp Mall ist einer der wichtigsten Schriftsteller Südtirols, der sich in seinen Werken mit komplexen Themen der jüngsten Zeitgeschichte auseinandersetzt. Im Roman „Ein Hund kam in die Küche“ sind es die Südtiroler Auswanderung und die NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderung. Der 1955 in Graun geborene Schriftsteller wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Sein Roman „Wundränder“ wurde 2005 zum „Innsbruck-liest“-Buch gewählt und ist heute Schullektüre. Auf der Liste der 20 besten Romane, wie sie jährlich von der Jury des Deutschen Buchpreises festgelegt wird, ist auch „Ein Hund kam in die Küche“ zu finden. Ob es der Roman in die letzte Auswahl (6 Bücher) für den Deutschen Buchpreis geschafft hat, wird am 19. September bekannt gegeben.

Redaktion

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