Im Anschluss an eine teils lebhafte und konstruktive Diskussion stimmte der Gemeinderat von Prad dem Vorprojekt für die Umstrukturierung der Sportzone mit großer Mehrheit zu.

Ein Ja mit etwas Bauchweh

Vorprojekt für Umstrukturierung der Sportanlage in Prad genehmigt

Publiziert in 24 / 2018 - Erschienen am 10. Juli 2018

Prad - Schon seit rund 2 Jahren laufen in der Gemeinde Prad die Vorarbeiten und Planungen für die Umstrukturierung der Sportzone. Im Wesentlichen geht es darum, die Zuschauertribüne auf die Seite der Sportbar hin zu verlegen sowie Lagerräume für die Vereine und eine Bettenstruktur für die Beherbergung von Jugendlichen zu errichten. In einem zweiten Schritt sollen unter anderem der Fitnessraum in die Sportzone verlegt und neue Umkleidekabinen errichtet werden. Wie der Sportreferent Gerald Burger bei der Gemeinderatssitzung am 3. Juli mitteilte, habe das Land für die Umsetzung des ersten Bauloses einen Beitrag von 470.000 Euro zugesagt. Die Kosten für das erste Baulos dürften sich auf rund 1 Mio. Euro belaufen. Als Gesamtkosten für die Umsetzung aller ins Auge gefassten Maßnahmen ist im Vorprojekt von über 2 Mio. Euro die Rede. „Die Weichen sind jetzt gestellt. Wir möchten das erste Baulos im Herbst ausschreiben, sodass die Arbeiten im Frühjahr 2019 beginnen können“, so Burger. BM Karl Bernhart erinnerte daran, dass das Land die Mitfinanzierung an die Bedingung geknüpft hat, dass der Bettentrakt von Bezirksinteresse sein muss. Dies habe die Bezirksgemeinschaft in einem Schreiben an das Amt für Sport bestätigt. Neben Jugendlichen aus Prad sollen demnach Jugendgruppen aus dem ganzen Tal die Möglichkeit bekommen, die Struktur mit 48 Betten (6 pro Raum) zu nutzen.

Fragen und Bedenken

Bei der Diskussion wurden viele Fragen und teilweise auch Bedenken aufgeworfen, wenngleich das grundsätzliche Vorhaben, nämlich die Aufwertung der Sportzone, bei allen Ratsmitgliedern, die sich zu Wort meldeten, auf Zustimmung stieß. Alois Lechner meinte, „dass im ersten Baulos kein Technikraum vorgesehen ist.“ Er erwarte sich ein schlüssiges Gesamtkonzept: „Es sind Nägel mit Köpfen zu machen.“ Außerdem sei zu befürchten, dass das Gesamtvorhaben die geschätzten Kosten übersteigen könnten. Auch für Ralf Brenner „ist das Ganze jetzt etwas schnell gegangen.“ Was vor allem fehle, seien eine betriebswirtschaftliche Analyse und ein Führungskonzept. Die Themen Führung und Verpachtung sowie weitere Aspekte brachten auch Klaus Wallnöfer, Rafael Alber,
Daniel Primisser, Josef Gritsch, Ronald Veith und weitere Räte auf’s Tapet. Für Gritsch ist es wichtig, „endlich mit etwas zu beginnen, sich aber auch zu fragen, ob die Zahlen stimmen.“ Mehrfach geäußert wurde, dass es notwendig sei, die Bar zu sanieren bzw. attraktiver zu gestalten, und zwar möglichst bald. Der Bürgermeister, der Sportreferent, der Vizebürgermeister Werner Egger sowie weitere Räte gaben sich überzeugt, dass sich im Anschluss an den Bau des Bettentraktes und die Verlegung der Tribüne ein Pächter finden werde und dass sich die Struktur auch betriebswirtschaftlich tragen werde. Dass die Bar zu sanieren ist, stellte niemand in Frage. Sollte sich kein Pächter finden, dürfte die Führung dem Sportverein zufallen. Den Antrag von Ralf Brenner, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, zog dieser zurück, nachdem der Bürgermeister zugesagt hatte, dass sich die mit dem Vorhaben betraute Arbeitsgruppe erneut treffen wird, um ein betriebswirtschaftliches Konzept auszuarbeiten. Bei der Abstimmung über das Vorprojekt sprachen sich 12 Räte dafür aus, Daniel Primisser stimmte dagegen. Fest steht, dass das Vorhaben erneut im Gemeinderat landen wird, und zwar auch im Zuge von Bilanzänderungen. Mit der Genehmigung des Vorprojektes wurde jetzt der Weg dafür geebnet, dass aus der Zusage des Landes ein Finanzierungsdekret wird.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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