Julya Rabinowich

Ein Jugendbuch gegen den Krieg

Publiziert in 7 / 2018 - Erschienen am 27. Februar 2018

Schlanders - Um das Schicksal und Leben des 15-jährigen Flüchtlingsmädchens Madina geht es im Jugendbuch „Dazwischen: Ich“, aus dem die bekannte Autorin Julya Rabinowich aus Wien am 22. Februar in der Bibliothek Schlandersburg vorlas. Madina ergeht es wie vielen Flüchtlingskindern: Sie sind Brückenbauer zwischen ihren Familien und dem neuen Leben in der westlichen Welt. Nach einer beschwerlichen Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat ist Madina endlich angekommen, in einem Land, das Sicherheit verspricht. Doch nicht allen in ihrer Familie fällt es leicht, Fuß zu fassen. Und so liegt es an Madina, Mittlerin zu sein zwischen ihrer Familie im Flüchtlingsheim und dem unbekannten Leben außerhalb. Sie nimmt das Schicksal ihrer Familie in die Hand und findet in Laura eine Freundin, die für sie in der Fremde Heimat bedeutet. Das Buch zeigt auch auf, dass es Kindern, Jugendlichen und Frauen in der Regel leichter gelingt sich zu integrieren als Männern. Für ihr erstes Jugendbuch, das im Carl Hanser Verlag erschienen ist, erhielt Julya Rabinowich im Vorjahr den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Wie die Autorin bei der Diskussion im Anschluss an die Lesung erklärte, sei ihr Roman in erster Linie als ein „Antikriegsbuch“ zu verstehen, das vor allem den Jugendlichen aufzeigen soll, was Kriege und deren Folgen in den Familien auch langfristig bewirken können. können. Den „Rohstoff“ für die bewegende Geschichte über Freundschaft, Migration und das Erwachsenwerden von Madina schöpfte die Autorin zum Teil aus ihrer eigenen Vergangenheit und zum Teil auch aus ihrer Tätigkeit als Dolmetscherin für das Integrationshaus Wien und den Diakonie-Flüchtlingsdienst. Rabinowich, geboren 1970 in St. Petersburg, lebt seit 1977 in Wien. Sie war im Alter von 7 Jahren aus der damaligen Sowjetunion nach Österreich gekommen. Sie ist Autorin, Bildende Künstlerin, Simultandolmetscherin und Kolumnistin. Zur Lesung in Schlanders willkommen geheißen hatte sie Monika Bleimschein Plangger im Namen des Bildungsausschusses und der Bibliothek.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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