„Ein kleines Herz…aus vielen Herzen“
Schlanders - Anlässlich des Welttages der Kranken, der am 11. Februar begangen wurde, haben sich in ganz Südtirol pfarrliche Gruppen, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen in den Seniorenwohnheimen zusammengetan und kleine Herzen gebastelt, die als Geste der Aufmerksamkeit und der Freundschaft von der Krankenhausseelsorge an die Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern verteilt wurden. Über 2.000 kleine Herzen waren im Rahmen der landesweiten Bastelaktion „Ein kleines Herz…aus vielen Herzen“ gebastelt worden. Bischof Ivo Muser besuchte am 12. Februar das Krankenhaus Schlanders und bedankte sich bei allen, die menschlich, geistlich und medizinisch allen kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen beistehen. „Krankendienst ist Gottesdienst“, sagte der Bischof. Der Welttag der Kranken wurde heuer zum 30. Mal begangen. Papst Franziskus rief zu beständiger menschlicher Nähe mit Patientinnen und Patienten auf und dankte dem Gesundheitspersonal. Der Papst lobte auch den medizinischen Fortschritt, wie aber darauf hin, dass dieser längst nicht allen Menschen zu Gute komme, wie die ungleiche Verteilung von Corona-Impfstoffen zeige. In Schlanders betete Bischof Ivo Muser mit den Anwesenden das Angelus und besuchte mehrere Abteilungen des Krankenhauses. Er sprach den Fachkräften in den Gesundheitsberufen seinen Dank und seine Anerkennung für die großen Anstrengungen während der vergangenen zwei Jahre aus: „Viele kranke Menschen sind angewiesen auf Hilfe und Begleitung, auf Nähe und nicht zuletzt auf die Treue, die Beziehungen wachhält. Ich danke allen, die in diesen herausfordernden Monaten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Altenheimen Großartiges leisten und dadurch zeigen, dass jedes Leben Schutz, Hilfe und Anteilnahme verdient. Ich danke allen, die diese Treue verwirklichen, indem sie Kranke besuchen oder ihnen auf verschiedene Weise beistehen. Ich danke denen, die Menschen entlasten, die Angehörige betreuen. Ich danke allen, die anderen helfen, ihr Leben zu leben.“ Für den Bischof zeigt gerade die Corona-Pandemie auf, dass Krankheit und Tod in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt werden: „In unserer Gesellschaft gibt es eine schleichende Privatisierung und eine zunehmende Sprachlosigkeit angesichts von Krankheit und Tod. Corona aber zwingt uns, dieses Tabu zu durchbrechen.“