Abstimmung über den Beschlussantrag der Freiheitlichen Rätin Sabine Zoderer
Die Fraktion der Freiheitlichen Christian Leiter und Sabine Zoderer

Ein Knistern im Gebälk

In der Zieltal-Gemeinde wird ein „Maulwurf“ gesucht.

Publiziert in 9 / 2022 - Erschienen am 10. Mai 2022

Partschins - Die Ratssitzung vom 27. April wurde mit „Reparaturen“ am Protokoll der Sitzung vom 22. Februar eröffnet. Punkt 2 der Tagesordnung betraf eine Anfrage von Sabine Zoderer und Christian Leiter (Die Freiheitlichen) nach der „Zusatzbelastung des Gemeindehaushaltes durch die stark gestiegenen Energiepreise“. Es wurden fünf Fragen gestellt von der Höhe der Stromkosten der Jahre 2020 und 2021 bis zur Überlegung, den oder die Anbieter zu wechseln. Die Fragen wurden ausführlich zu den Bereichen Strom, Gas, Heizöl beantwortet. Es folgte der Beschlussantrag von Sabine Zoderer (Anm. Fraktionskollege Leiter war krank gewesen) „Corona-Hilfen ja – Missbrauch nein“, mit dem der Rat aufgefordert wurde, alle 112 Ansuchen zur Reduzierung der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) zu kontrollieren und sich nicht nur mit den empfohlenen Stichproben an „mindestens 8 %“ zu begnügen. Es gehe immerhin um einen Gesamtbetrag von 264.898,87 Euro. Zoderer erklärte – sichtlich verärgert – dass der Beschlussantrag „nach außen gegangen sei“ und dass man sie angerufen und ihr empfohlen habe, den Antrag zurück zu ziehen, weil sie sich damit keine Freunde mache. „Ich sitze nicht im Gemeinderat, um Freunde zu finden“, erzählte Zoderer. „Es wäre auch das falsche Lager. Man müsste in der Volkspartei sitzen, denn dort finde man die Freunde im Edelweiß.“ Sie habe nicht vor, rechtliche Schritte einzuleiten, aber der oder die im Rat solle dazu stehen und sich melden. Die zahlreichen Wortmeldungen betrafen mehr die zu kontrollierende Anzahl der Antragsteller, die Berechtigung zu kontrollieren, und gingen nicht auf die „Maulwurfaktion“ ein. Auf die Bemerkung Zoderers hin „Ich bin wahnsinnig enttäuscht“, brachte  Thomas  Schönweger (SVP) die „Unschuldsvermutung“ ins Spiel. 265.000 Euro seien einfach keine „Peanuts“, beharrte Zoderer. „Wir Steuerzahler müssen dafür geradestehen“. Die Sprecherin der Bürgerliste, Jutta Pedri, solidarisierte sich mit der Freiheitlichen Zoderer. Der Antrag wurde mit den Stimmen der SVP versenkt. Von der Bürgerliste enthielten sich Pedri und Monika Pföstl der Stimme. Für den Antrag stimmten Zoderer, Christian Leiter (F) und Benjamin Schupfer (BL). Mehr Erfolg hatte der Antrag der Bürgerliste Partschins Rabland Töll „Die Errichtung einer Stromgenossenschaft in der Gemeinde Partschins“. Der Rat solle den Bürgermeister als zuständigen Referent beauftragen, die „technische Umsetzbarkeit einer Stromgenossenschaft auf Gemeindegebiet“ zu überprüfen. Dazu erinnerte Karl Moser (SVP) über frühere Anläufe in dieselbe Richtung, die allesamt am Personalmangel gescheitert seien. Derzeit befände man sich wieder in derselben Situation ohne Personal für Produktion oder Verteilung. Pedri (BL) meinte, Personal lasse sich finden. Adolf Erlacher (SVP) empfahl eine Studie. Zoderer (F) machte sich Gedanken über die Kosten. Einstimmig wurde der Vorschlag von Bürgermeister Forcher angenommen, einen Techniker aus dem Passeiertal kommen zu lassen. Da die Verträge mit der Edyna zu erneuern seien, käme ein Kostenvergleich Edyna oder Genossenschaft gerade recht.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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