Das Pixner-Haus, einst Schulhaus, Gemeinde- und Bauernhaus, wurde vor dem Abriss gerettet, ist ein Teil des Vereinshauses und steht optisch im Kontrast zum nüchternen neuen Teil des Vereinshauses (rechts im Bild).
Bürgermeister Jürgen Klotz leitete die Online-Ratssitzung vom Ratsaal aus.

„Ein kostbarer Ort der Begegnung“

Nach dem kirchlichen Zentrum entsteht mitten in Plaus ein gesellschaftlicher Treffpunkt.

Publiziert in 13-14 / 2021 - Erschienen am 15. April 2021

Plaus - Die Gemeinderatssitzung vom 1. April 2021 hatte nichts mit einem Aprilscherz zu tun. Es wurde eine Arbeitssitzung wie jede andere. Nach der einstimmigen Genehmigung des Protokolls vom 28. Dezember 2020 folgte einstimmig auch die Änderung zum Haushaltsvoranschlag 2021. Es musste eine Einnahme aus der Plakatierungsgebühr umgebucht und ein Covid-19-Betrag der Landesverwaltung zur „Sterilisation der Wahllokale“ verwendet werden. Der Staatsbeitrag von 81.300 Euro war für die Sicherheit der Straßen bestimmt und leitete unmittelbar zum Punkt „Genehmigung des Ausführungsprojektes Stärkung von Investitionen zur Gewährleistung der Sicherheit der Gemeindestraße Gröbenweg“ über. Der Gemeindeausschuss hatte die Ingenieurgemeinschaft Abler & Karbacher aus Lana beauftragt, ein Projekt zur Verlegung von Hüllrohren für die öffentliche Beleuchtung und für das Glasfaserkabel zu erstellen. Die reinen Kosten für Grabungen, Verlegung und Asphaltierung auf einer Wegstrecke von 360 m wurden mit 123.292 Euro beziffert. Insgesamt sind für Arbeiten, Sicherheitsmaßnahmen und Steuern 168.084 Euro veranschlagt worden. Als zuständige Referentin machte Jannine Raich aufmerksam, dass es von der für Glasfaser-Anschlüsse zuständigen Infranet AG keine konkreten Zusagen oder Terminabsprachen gäbe. Das Projekt wurde von allen 11 Räten (ein Rat abwesend) genehmigt. 

Natürlich Dämmstoffe

Das 2. Ausführungsprojekt betraf die „energetische Sanierung des Kindergartens“. Das Ingenieurbüro Oberhofer GmbH, Lana, war beauftragt worden, an der Fassade des vor 20 Jahren erbauten Gebäudes eine 18 cm starke Dämmschicht und vom Gebäudeinneren aus eine Zwischensparrendämmung im Dachaufbau anzubringen. Für Arbeiten, technische Spesen und Steuern ergab sich ein Betrag von 128.767 Euro. Es entstand eine rege Diskussion über die Qualität der Dämmung. Man solle sich an die Erfahrungen bei der Dämmung des Rathauses erinnern, empfahl Alexander Zischg, und meinte, es solle auch der Kindergarten nachhaltig isoliert werden. Brigitte Gritsch plädierte für natürliche Dämm-Materialien und schlug vor, in Zukunft grundsätzlich nur mehr umweltfreundliche Materialien zu verwenden. Bürgermeister Jürgen Klotz erwartete Mehrkosten und wollte darüber mit den beauftragten Technikern verhandeln. Sekretär Walter Theiner empfahl, nicht die nächste Sitzung abzuwarten, sondern das Projekt zu genehmigen und den Ausschuss mit der Fortsetzung zu beauftragen. Es folgte eine einstimmige Genehmigung mit Auflage. Zu Punkt 4 „Abänderung des Landschaftsplanes der Gemeinde Plaus“ meinte Bürgermeister Klotz, dass es weniger um inhaltliche als mehr um formale Änderungen und um den Gebrauch von neuen Begriffen gehe. Die Themen Biotop und Landschaftsschutzzonen würden neu geregelt. Als geschützte Biotope in der Gemeinde führte der Bürgermeister „die Melsbach-Au, die Reasler Au und die Plauser Lock“ an.

Frauen setzen sich ein

Richtig lebendig wurde es im Gemeinderat beim Punkt „Informationen und Allfälliges“. Das Schlüsselwort lautete „Pixner-Haus“. Vizebürgermeisterin Jannine Raich schilderte Ideen einer möglichen Außengestaltung rund um das sanierte Kleinod Pixner-Haus und um das neue Vereinshaus. Dabei ging es um Parkplätze und Pflasterungen unmittelbar am Vereinshaus. Diskutiert wurde auch die zukünftige Gestaltung einer Freifläche als Schulhof. Raich brachte die Idee eines Bauerngartens ins Spiel. Sie bedankte sich bei den Rätinnen Michaela Eder und Brigitte Gritsch für deren Bemühungen. Es sei schon das Forstamt einbezogen worden, Hecken anzupflanzen. Eder meinte, man könne mit dem Interesse und der Anteilnahme des Bauernbundes, der Bäuerinnen und der Heimatpfleger rechnen. Gritsch konnte sich vorstellen, dass dieser Ort für die gesamte Bevölkerung ein „kostbarer Ort der Begegnung“ werden könnte. Sie dachte sogar an die Möglichkeit, durch den Anbau von unbekannten Gemüsesorten mehr ausländische Mitbürger*innen ins Dorfgeschehen einzubeziehen. Natürlich wurden auch Bedenken geäußert. Im Falle von Festlichkeiten könnten Schäden am Rasen entstehen. Abschließend appellierte Raich an alle Rätinnen und Räte, sich mit Ideen einzubringen – auch nur über WhatsApp. Am besten wäre es, wenn sich alle an Ort und Stelle treffen könnten.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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