Lärchenpfähle sorgen für niedrige Fließgeschwindigkeiten und dienen als Schutz- und Ruhezonen für Fische.

Ein Platz für die Marmorierte Forelle

Publiziert in 6 / 2022 - Erschienen am 29. März 2022

LATSCH - Die Marmorierte Forelle findet in Latsch ein Zuhause. Dafür will das Projekt „Instandhaltung des Latscher Mühlbachs und Aufwertung des Lebensraums für Fische“ sorgen. Der Limnologe Vito Adami kümmerte sich um die Planung und die Koordination des Gemeinschaftsprojekts der Gemeinde Latsch und des Fischervereins Merans mit der Unterstützung von Fördermitteln des Fischereifonds des Landes. Man habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Marmorierte Forelle in den Latscher Gewässern anzusiedeln. Der Bestand dieses besonderen Fisches ist nämlich auch in Südtirol rückläufig. Im Mühlbach, von der Fischzucht abwärts bis zur Seilbahn sowie hinter dem Schießstand wurden die Vorkehrungen getroffen. An den Arbeiten waren neben der Firma Marx auch Gemeinde und Mitglieder des Fischereivereins beteiligt. Das Projekt war bereits 2017 eingereicht worden, 2018 wurde mit den ersten Arbeiten begonnen, nun sind die Arbeiten abgeschlossen“, erklärt Stefan Pföstl vom Fischereiverein Meran. Der vorhandene Fischbestand sei entnommen worden, „anschließend wurde kurz vor der Mündung in die Etsch eine mobile Sperre eingebaut, damit die großen Fische nicht mehr reinkommen“, so Pföstl. Außerdem wurden in unterschiedlicher Anordnung Lärchenpfähle angelegt, diese sorgen für niedrige Fließgeschwindigkeiten und dienen als Schutz- und Ruhezonen für Fische. Im Zuge der Arbeiten wurden auch überschüssige Sedimente aus dem Bach entnommen und damit ein lang gehegter Wunsch der Anrainer erfüllt. „Der Bach soll künftig zur Aufzucht genetisch überprüfter Marmorata-Forellen dienen“, so Pföstl. Im Mai sollen die ersten Brütlinge mit einer Größe von wenigen Zentimetern eingesetzt werden. Dann werde jedes Jahr die Entwicklung des Bestandes überprüft. Man hoffe, dass möglichst viele Tiere überleben und in einigen Jahren die Geschlechtsreife erreichen. „Eine Entnahme ist aber ohnehin keine Option. Die Marmorata-Forelle darf in Südtirol nicht entnommen werden. Sie ist vom Land geschützt. Es gilt mit dem Projekt dem Rückgang des Bestands entgegenzuwirken und diesen besonderen Fisch wieder vermehrt hier anzusiedeln“, erklärt Pföstl.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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