Ein Verlust für die ganze Region

Publiziert in 17 / 2016 - Erschienen am 4. Mai 2016
Graun - In der Sitzung vom 28. April wollte Gemeinderat Thomas Federspiel wissen, was man den Aktionären des Kaunertal-Langtaufers-Projektes sagen solle. Schließlich gehe ab der kommenden Wintersaison der Skikartenverbund mit den Bergbahnen Nauders endgültig zu Ende. Das „endgültige“ Ende der 17-jährigen, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit war dann für einige Räte doch überraschend. Referent Franz Prieth war sehr darauf bedacht festzuhalten, dass die Kündigung einseitig von Nauders ausging. „Schöneben hat ein supergutes Angebot gemacht“, sagte er. Von 26% des Kartenpreises, der am Verkaufsort bleibe, sei Schöneben bereit gewesen auf 38% zu gehen. „Ein gewaltiges Angebot. Wer darauf nicht eingeht, der wollte einfach kündigen“, ergänzte Prieth. Bürgermeister Heinrich Noggler präzisierte: „Die Vorstellungen der Nauderer waren, nicht mehr als 250.000 Euro nach Schöneben zu zahlen. De facto hätten sie aber fast 500.000 Euro bezahlt.“ Man habe die Trennung nicht für möglich gehalten, meinte Prieth, schließlich sei es ein Verlust für die gesamte Tourismusregion. ­Schöneben-Präsident Oswald Folie wollte zuerst alles durchrechnen, bevor auch seine Gesellschaft an die Öffentlichkeit trete. Auch die von den Bergbahnen zitierten 10 Millionen Euro seien zu hinterfragen. Sinngemäß meinte er, die leistungsbezogene Abrechnung, wie sie die ­Nauderer wollten, hätten sie ja gehabt. Die Skifahrer gehen dorthin, wo die Leistungen geboten würden. Seit eineinhalb Jahren werde verhandelt. Es seien nicht nur wirtschaftliche Gründe im Spiel. Von Nauderer Seite war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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