Begrüßung und Eröffnung durch Gerold Tappeiner
Interaktionen zwischen Mensch und Tier
Bruno Ritter zwischen „Frau“ und „Gruppe B“, 2021, Öl auf Jute

Ein Vollblutmaler in Kastelbell

Die Herbstausstellung ist bis 30. Oktober eine Personale des Schweizer Künstlers Bruno Ritter.

Publiziert in 17 / 2022 - Erschienen am 27. September 2022

Kastelbell - Er habe dem Kuratorium Schloss Kastelbell mit Obmann Gerold Tappeiner „einen „virtuosen Maler und Zeichner“ vorgeschlagen, erklärte der Kunstexperte Beat Stutzer. Gemeint war Bruno Ritter, der Wahlgraubündner aus dem Bergell, der über ein „vielschichtiges, faszinierendes und mittlerweile immenses Schaffen verfüge“ und zum ersten Mal in Südtirol mit einer „Personale“ ausstelle. Man könne „wahrlich von einem Vollblutmaler sprechen“, so Stutzer. Es fiel dem Fachmann nicht schwer, vom „subtilen bis zupackendem, aggressiven Pinselduktus, von pulsierenden gestischen Pinselzügen und von vibrierender Bewegtheit“ zu sprechen. Die Besucher hatten schon im Eröffnungssaal zu feinen Klarinetten- und Querflöten-Klängen von Benjamin Blaas und Josef Kofler die Möglichkeit, Beat Stutzers Ausführungen zu folgen. Sie hatten Ritters zupackende Gestalten vor Augen und konnten sich vom souveränen Beherrschen der Farbe überzeugen. Mehrere Besucher waren der Meinung: „Als wären die Bilder für das Schloss gemalt….“. 46 aktuelle Werke waren für die Ausstellung ausgewählt worden, verteilt nach 4 Werkgruppen bei fließenden Übergängen in 5 Sälen. Den meisten Platz nahmen die Menschenpaare und –gruppen in ihren mannigfachen Beziehungen untereinander bis hin zum Grotesken ein. Den sich verrenkenden Körpern „auf der Suche nach Schlaf“ ging wohl auch ein Ringen des Künstlers um Perspektive und Verhältnis voraus. Stutzer nannte als Stilmittel Ritters die Groteske. Als würde der Maler – der üblichen Formen überdrüssig - nach neuen Motiven suchen, entstanden wohl die „Schattenfiguren“. Aus der Begegnung mit Tieren entwickelten sich in „direkter Derbheit“ Formen der Interaktion. Erholsam wirken die Gartenbilder, die Ritter scherzhaft Dschungel-Bilder nennt, wo aber beruhigende, malerische Aspekte im Vordergrund stehen. Zugänglich ist die Ausstellung von 14-18 Uhr von Dienstag bis Samstag und von 11-18 Uhr an Sonn- und Feiertagen.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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