Dem Vorprojekt für den Abbruch und Neubau des Kindergartens Naturns stimmte der Gemeinderat einhellig zu. Für dieses Projekt sind im nächsten Jahr 2,740 Mio. Euro vorgesehen sowie weitere 2 Mio. im Jahr 2023. „Nicht inbegriffen sind die Ausgaben für Aussiedlung und die Einrichtung“, präzisierte Vizebürgermeister Michael Ganthaler.
Im Jahr 2023 verfällt die Konzession für den Vernagt-Stausee. Die Standortgemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell-Tschars hoffen auf eine möglichst starke Beteiligung.

Entscheidung steht an

Wie geht es mit dem Erlebnisbad in Naturns weiter? „Bei Konzession des Vernagt-Stausees sind wir am Ball.“

Publiziert in 1 / 2022 - Erschienen am 19. Januar 2022

Naturns - Im Zuge einer mehrstündigen Video-Konferenz hat der Gemeinderat von Naturns bei seiner letzten Sitzung im Jahr 2021 nicht nur den Entwurf des Gefahrenzonenplans genehmigt, sondern auch den Haushalt 2022. Bei den Abstimmungen gab es jeweils 3 Enthaltungen. Zumal die Gemeinde auf Geldmittel aus dem 10-jährigen Investitionsfonds zurückgreift, können mehrere Großprojekte ohne Neuverschuldung in Angriff genommen werden. Rund 7,6 Mio. Euro des Haushaltes, der ein Gesamtvolumen von ca. 20 Mio. Euro aufweist, sind für Investitionen vorgesehen. Zusätzlich zur Fortführung bereits laufender Vorhaben, wie zum Beispiel das Projekt „Betreutes Wohnen“, werden auch neue Projekte angegangen.

Eine Reihe von Großprojekten

Dazu gehören u.a. der Neubau und die Umsiedlung des Kindergartens in Naturns, der Neubau der Feuerwehrhalle Tabland sowie die Sanierung des Wertstoffhofes. „Der Bau des Fernheizwerks sowie der Umbau des Erlebnisbades sind auf Grund fehlender Gelder auch im nächsten Jahr kein Thema“, heißt es im Bericht der Haushaltskommission, den Evi Prader (Zukunft Naturns) vortrug. Zusammenfassend war die Kommission zum Schluss gekommen, „dass der Haushaltsvorschlag wiederum eine Reihe von positiven Ansätzen aufweist.“ Es sei der Gemeinde auch weiterhin möglich, „ein vielfältiges Angebot im kulturellen, sportlichen und sozialen Bereich zu bieten.“ Ebenso bleibe Naturns ein „sehr wirtschaftsstarkes Dorf.“

Erlebnisbad quo vadis?

Was die Zukunft des Erlebnisbades betrifft, das von der gemeindeeigenen Kultur & Freizeit GmbH geführt wird, kündigte Bürgermeister Zeno Christanell an, dass der Gemeinderat Ende Jänner bzw. Anfang Februar eine Grundsatzentscheidung zu fällen habe. Es stünden mehrere Szenarien im Raum, wie etwa die Abtretung von Beteiligungsquoten an einen privaten Partner oder sogar die Schließung. Die Referentin Astrid Pichler sagte, dass der im November vom Gemeinderat genehmigte „Corona-Sonderbeitrag“ in Höhe von 160.000 Euro nicht ausreiche, um die Umsatzeinbrüche beim Erlebnisbad auszugleichen. Zu den Befürchtungen von Michael Lochmann (Süd-Tiroler Freiheit – Freies Bündnis für Tirol), wonach in Zukunft ein Privater von öffentlichen Investitionen im Erlebnisbad profitieren könnte, meinte der Bürgermeister, dass die Gemeinde von der Zahlung geplanter Beiträge jederzeit absehen könne. 

Trinkwassergebühr angehoben

Um 13,5 Prozent angehoben wurde die Trinkwassergebühr für 2022. „Es ist uns dank diverser Einsparungen gelungen, eine Anhebung um 20 Prozent, wie sie aufgrund der neuen Landesbestimmung unausweichlich schien, zu vermeiden“, führte Zeno Christanell aus. Auf die Frage von Norbert Kaserer (SVP), wie es um die Neuvergabe der Konzession für den Vernagt-Stausee stehe, sagte der Bürgermeister, dass er zusammen mit dem Referenten Helmut Müller laufend im Kontakt mit Landeshauptmann Arno Kompatscher stehe: „Der Landeshauptmann hat uns versichert, dass die Standortgemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell-Tschars in Zukunft besser behandelt bzw. in größerem Ausmaß an der Konzession beteiligt werden.“ Die Konzession verfällt 2023. „Wir bleiben am Ball und hoffen auf eine starke Mitbeteiligung“, so Christanell. Kritik an der Beteiligung der Gemeinde an der Selfin GmbH äußerte Natascha Santer Zöschg (Süd-Tiroler Freiheit – Freies Bündnis für Tirol). Sie gab zu bedenken, dass die Selfin-Dividenden für Naturns nur mit 55.000 Euro veranschlagt sind, die Finanzierungskosten aber bei 89.000 Euro liegen. Im Zuge der periodischen Revision der Gemeinde-Beteiligungen sprach sich der Gemeinderat mehrheitlich dafür aus, an der Selfin-Beteiligung festzuhalten. Die Verschuldung der Gemeinde ist übrigens weiter gesunken. Zum Stichtag 1. Jänner 2022 belief sich die Restschuld auf ca. 4,3 Mio. Euro, zum Jahresende 2022 dürften es 3,133 Mio. sein.

Josef Laner
Josef Laner

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