Ereignisreiches Jahr für den AEB

Publiziert in 23 / 2023 - Erschienen am 19. Dezember 2023

Vinschgau - Auf ein ereignisreiches Jahr 2023, in dem wieder einiges erreicht werden konnte, blickt der AEB zurück. Anstelle von „Arbeitskreis Eltern Behinderter“ lautet der neue Name „Aktive Eltern von Menschen mit Behinderung“. Die Öffnung der Werkstatt Prad und der Lebenshilfe Schlanders im Sommer wurde ohne reduzierte Tätigkeit gewährleistet, ebenso die Personenbeförderung. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, war dies eine Forderung der Eltern und Angehörigen seit über 20 Jahren. Dank der Hartnäckigkeit des Vinschger AEB sei es gelungen, diese Forderung auf politischer Ebene durchzusetzen. Ab 2024 soll dieser wichtige Schritt in Richtung Vereinbarkeit von Betreuung, Pflege und Beruf in ganz Südtirol umgesetzt werden. Sehr gut angenommen werde die Sonntagsbetreuung in der Lebenshilfe Schlanders, die der Verein Adlatus anbietet, „super koordiniert von Josef Alber.“ Was fehlt, seien Freiwillige, „die gegen ein Entgelt die Betreuung unterstützen, damit mehr Familien das Angebot nutzen können.“ In der Bezirksgemeinschaft Vinschgau - Bereich Kinder und Jugendliche - haben zwei Sozialbetreuerinnen ihre Arbeit begonnen, die auch zur Entlastungsbetreuung von den Familien mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 21 Jahren angefordert werden können. 20 Stunden sind kostenlos, dann erfolgt die Berechnung über die EWE. Der AEB hat bei der Bezirksgemeinschaft den Wunsch deponiert, bei der Altersgrenze flexibel zu sein: gerade ältere Eltern - vorwiegend sind es die Mütter, die Betreuungsarbeit leisten - wären froh, bei einer Erkrankung (z.B. Grippe) kurzfristig und unbürokratisch für ein paar Stunden Hilfe zu bekommen. Im Freizeitbereich ist die Integrierte Volkshochschule Vinschgau für den AEB und für die Menschen mit Behinderung ein verlässlicher Partner geworden. Eine leider immer noch seltene Ausnahme sei die Inklusion in Vereine: „Inklusion erleben Menschen mit Behinderung meistens nur, wenn sie Arbeit außerhalb einer geschützten Werkstätte finden.“ Wenig Fortschritte habe es im Bereich Wohnen gegeben, „daher werden wir uns in diesem Bereich verstärkt einsetzen, damit Wohngruppen Realität werden.“ Gelungen sei die Vereinfachung der Zweisprachigkeitsprüfung für Menschen mit Behinderung. Die Prüfung ist Voraussetzung für einen Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst. Stark gemacht hatten sich für die Vereinfachung die Präsidentin Angelika Stampfl und die Vizepräsidentin Irmhild Behlen. Zum Umstand, dass immer wieder über die Zunahme der Menschen, die Pflege und Betreuung benötigen, „gestöhnt“ wird, schreibt der Vinschger AEB: „Wir dürfen nicht die Vielzahl der wohnortnahen Arbeitsplätze vergessen, die in den vergangenen 20 Jahren vorwiegend für Frauen im Vinschgau entstanden sind.“ Dem stehe eine immer größer werdende Anzahl von Menschen gegenüber, die Heimat und Familie verlassen müssen auf der Suche nach Arbeit. „Es sind nicht immer die Belastungen, welche die Arbeit in diesem Bereich unattraktiv machen, sondern ein schlechtes Arbeitsklima und fehlende Wertschätzung der Vorgesetzten vor Ort.“

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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