Im neu gestalteten Restaurant der „Schönebenhütte“ fand die Vollversammlung der Ferienregion Reschenpass statt.
Das Team der Ferienregion (v.l.): Gerald Burger, Evelyn Thöni, Sarah Debiasi, Tom Punter, David Stecher und Albin Plangger.
Deborah Zanzotti, die Präsidentin der Ferienregion Reschenpass
Martina Thanei (links) und Kathrin Gschleier stellten das Kinderbüchlein „Unterwegs in Graun mit der Saligen Anna“ vor

Es geht wieder aufwärts

Ferienregion Reschenpass richtet den Blick nach vorne

Publiziert in 20 / 2021 - Erschienen am 10. Juni 2021

Reschen - Die Corona-Krise hat auch der Tourismusbranche im Oberland arg zugesetzt, aber den Kopf in den Sand stecken wäre der falsche Weg. Im Gegenteil: gerade jetzt gilt es, die Ärmel hochzukrempeln, mit Mut nach vorne zu blicken und aus der Krise zu lernen. Das war der Grundtenor der Vollversammlung des Tourismusvereins Ferienregion Reschenpass am 26. Mai. Dass außergewöhnlich viele Mitglieder an der Versammlung teilgenommen haben, lag wohl auch daran, dass sie im neuen, schön gestalteten und ansprechenden Berg restaurant auf Schöneben stattgefunden hat. „Der Sommer 2020 lief zwar einigermaßen gut, aber der Ausfall der Wintersaison traf uns hart“, schickte Deborah Zanzotti, die Präsidentin der Ferienregion, voraus. Der Ausnahmewinter habe aber auch gezeigt, dass die Arbeit des Tourismusvereins nicht nur für die Gäste, sondern auch für die ansässige Bevölkerung wichtig ist. Es sei gelungen, mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Gemeinde, der Schöneben AG und der Fraktionen die Rodel- und Eisbahnen sowie die Loipen und Winterwanderwege immer offen zu halten. Dafür habe es viele positive Rückmeldungen gegeben. Mit Blick auf die Zukunft gab sich Zanzotti überzeugt, „dass wir eine gute Sommersaison haben werden und dass unsere Region nach dieser Krise eine begehrte und attraktive Urlaubsdestination sein wird, weil wir genau das zu bieten haben, was in Zukunft zählen wird: eine weitläufige Landschaft, eine intakte Natur, eine lockere Besiedelung, eine gesunde, regionale Küche und eine einladende, familiäre Atmosphäre.“

Rückgänge und Einbußen

Schon ein kurzer Blick auf die Zahlen zum Jahr 2019/2020 spiegelt wider, wie schwer die Pandemie die Tourismusbranche getroffen hat. Die Ankünfte gingen um 33% zurück, die Nächtigungen um 30%. Einbußen und Einbrüche gab es auch in der Bilanz. Die Mindereinnahmen aus der Ortstaxe wurden zum Teil mit Ausgleichszahlungen des Landes gedeckt. Lobend hervorgehoben hat Geschäftsführer Gerald Burger, dass die Mitgliedsbeiträge trotz der Krise fast zur Gänze entrichtet wurden. Es flossen fast 137.000 Euro in die Kasse. Die Zahl der Mitglieder wuchs im Vorjahr um 16 auf 179 an. Ignaz Bernhart stellte im Namen des Kontrollausschusses fest, dass es dem Tourismusverein trotz der schwierigen Phase gelungen ist, „die Bilanz im Griff zu behalten, ohne sich zu verschulden.“

Bewährtes und auch Neues

Gerald Burger verwies im Rückblick auf das abrupte Saisonende im März 2020, eine kurze und durchwachsene Sommersaison und den Totalausfall der Wintersaison 2020/2021, „was uns alle tief getroffen hat.“ Jetzt gelte es umso mehr, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken: „Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam aus der Krise herauskommen werden und positiv nach vorne schauen können.“ Die „Special Edition“ des Reschenseelaufs 2020 sei Dank eines ausgetüftelten Sicherheitskonzeptes zu einem großen Erfolg geworden. Bei der heurigen Auflage, die am 17. Juli ausgetragen wird, wolle man wieder zum gewohnten Muster zurückkehren. Ihre zweite Auflage erlebt am 10. und 11. September die „Resia Rosalina Relay“, ein Staffel-Etappenlauf von der Etschquelle bis an die Adria. Fortgesetzt werden auch die Wander-Events Dreiländermarsch (4. Juli), Panoramamarsch (22. August) und Salingen Marsch (26. September). Mit einem Wanderwegenetz, das ca. 330 Kilometer umfasst, verfügt die Ferienregion über beste Voraussetzungen für den „Reschenpass Cup 2021“. Zum Teil weiter ausgebaut wurden auch die Angebote und Events für große und kleine Biker. Besonders beliebt und viel befahren sind mittlerweile die grenzüberschreitenden 3-Länder- Enduro Trails. Derzeit im Gang ist die Fertigstellung des neuen Schöneben Flow Trails. Auch über neue Drucksorten und weitere Neuigkeiten der breiten Angebotspalette informierte Gerald Burger. Die Pädagogin Martina Thanei und die Kommunikationsfachfrau Kathrin Gschleier stellten im Rahmen der Versammlung das neue Kinderbüchlein „Unterwegs in Graun mit der Saligen Anna“ vor. Die „Salige Anna“ begleitet Groß und Klein bei 5 Wanderungen durch die Ferienregion. Nicht unerwähnt ließ der Geschäftsführer die Werbeträger der Ferienregion. Er nannte u.a. die Geschwister Edwin und Jasmin Coratti aus Langtaufers, die zu den Top-Snowboardern in Südtirol gehören, und den Autor Marco Balzano, der mit dem Roman „Resto qui“, der bereits in mehrere Sprachen übersetzt wurde, einen großen Erfolg gelandet hat.

Chancen erkennen und nutzen

Mit Worten des Dankes und der Anerkennung für die Arbeit, die das Team der Ferienregion leistet, warteten Andreas Lechthaler (Präsident der Schöneben AG), Manuel Baldauf (Nauders Tourismus), Lukas Gerstl (Präsident der Ferienregion Obervinschgau), Markus Moriggl (Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau), Kurt Sagmeister (IDM), Thomas Strobl (HGV-Ortsobmann und Hannah Waldner (Tourismusreferentin und Vizebürgermeisterin) auf. Alle riefen dazu auf, positiv in die Zukunft zu blicken. „Wer sich nur auf den Winter verlässt, steht nicht gut da“, sagte Kurt Sagmeister. Das habe die Krise klar gezeigt. Lukas Gerstl kündigte die Ausdehnung des Rundwanderweges 360 Grad Obervinschgau auf die Ferienregion Reschenpass und Nauders an. Manuel Baldauf freute sich, dass die Reschenpass-Region mittlerweile zu den 15 europäischen Top-Destinationen für Biker gehöre. Nach Ansicht von Hannah Waldner habe die Krise zwar viel Negatives gebracht und vor allem die Tourismusbranche schwer getroffen, aber auch diese Krise berge Chancen, die es zu erkennen und zu nützen gelte. Das Bewusstsein für die Natur, für die regionalen Produkte und für einen nachhaltigen Tourismus sei gestärkt worden. Waldner schloss ihre Ausführungen mit dem Satz, der auf der Rückseite des „Jahresrückblicks 2020“ der Ferienregion zu lesen ist: „Koa Weg isch ins zu weit, wenn mrn mitnonder gean!“

Josef Laner
Josef Laner

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