„Es ist an der Zeit, dass es schrittweise weitergeht“
Graun - Die Sitzung des Grauner Gemeinderates vom 4. Mai, die wegen der Covid-19-Sicherheitsvorgaben ausnahmsweise im Vereinssaal stattfand, stand stark im Zeichen der Corona-Krise. BM Heinrich Noggler verwies u.a. auf die schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen der Krise in der Tourismusgemeinde Graun: „Viele Hotels und Betriebe haben investiert und sorgen sich um die Zukunft.“ Es sei an der Zeit, Lockerungen schrittweise zuzulassen, „damit es wieder langsam weitergehen kann.“ Ein zusätzliches Problem im Oberland seien die gesperrten Grenzen: „Es kann nicht sein, dass Radfahrer von Nauders kommend bis zu uns radeln und wir andererseits nicht einmal zum Tanken über die Grenze dürfen.“ Ein Lob zollte Noggler dem Landeshauptmann Arno Kompatscher, „der sich mit viel Mut und Einsatz für einen eigenen Südtiroler Weg in der Phase 2 stark macht.“ Für die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen wurden der Gemeinde Graun knapp 14.000 Euro zugesprochen. Von den wenigen Gesuchstellern erfüllten bisher nur 2 Personen die strengen Kriterien für die Ausgabe von Gutscheinen im Wert von jeweils 150 Euro. Im Zuge mehrerer Bilanzänderungen, denen der Gemeinderat einhellig zustimmte, wurde auch ein zusätzlicher Beitrag in Höhe von 90.000 Euro für die Fertigstellung und für letzte Arbeiten an der neuen Kite-Station in Graun zur Verfügung gestellt. Es fehlen u.a. anderem noch die Fenster und Türen. Noch zu entscheiden gilt es laut dem Bürgermeister, ob es angebracht ist, im gemeindeeigenen Gebäude eventuell eine kleine Bar unterzubringen. Die Meinungen hierzu seien unterschiedlich, sagte der Gemeindereferent und HGV-Ortsobmann Josef Thöni. Der HGV-Ausschuss stehe dem Vorhaben eher skeptisch gegenüber. Was die Neubesetzung der Stelle eines Gemeindesekretärs betrifft, hat sich Georg Sagmeister laut dem Bürgermeister bereit erklärt, bis Oktober geschäftsführender Gemeindesekretär zu bleiben und weiterhin zweimal pro Woche für einen halben Tag nach Graun zu kommen. Man werde die Stelle des Gemeindesekretärs nicht noch einmal neu ausschreiben, denn es sei gelungen, einen jungen Rechtsanwalt aus Stilfs, der zurzeit den Befähigungslehrgang für Gemeindesekretäre absolviert, zu verpflichten. Er soll am 18. Mai als Vizesekretär in Graun beginnen und dort zu 50% eingestellt werden. Für die restlichen 50% wird er in Absprache und in Abstimmung mit den betreffenden Gemeinden in Taufers im Münstertal und in Glurns tätig sein. Den notwendigen Abänderungen des Stellenplans stimmte der Gemeinderat einhellig zu. Wie Heinrich Noggler unterstrich, hat sich das Konzept der übergemeindlichen Zusammenarbeit bereits mehrfach bewährt: „Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft, sind wir als Gemeinde Graun mittlerweile gut aufgestellt.“