Einige der Skulpturen von Herbert Lampacher, die im Treffpunkt „Sein“ zu sehen sind.
Einige der Skulpturen von Herbert Lampacher, die im Treffpunkt „Sein“ zu sehen sind.
Rudi Hölbling überraschte mit Dudelsackmusik.
Eröffnet wurde die Ausstellung im wunderbaren Garten des Treffpunktes.

„Es ist ganz normal, hier zu sein“

Publiziert in 12 / 2024 - Erschienen am 2. Juli 2024

Mals - 8 Skulpturen aus Holz und 3 aus Marmor-Findlingen des Künstlers Herbert Lampacher aus Kortsch können zwei Monate lang im Treffpunkt „Sein“ am Paulihof in der Fröhlichgasse in Mals besichtigt werden. Warum der Künstler bei der Eröffnung der Ausstellung „Bewunderung für den Raum“ am 29. Juni nicht dabei war, hatte seinen Grund. „Ich habe die Entscheidung getroffen, zumindest für eine Zeitlang keine Ausstellungen zu machen. Damit ist ein großer Druck von mir gefallen. Mein künstlerisches Schaffen ist nun befreit. Meine Werke entstehen nur für Mutter Erde.“ Mit dieser Botschaft von Herbert Lampacher wartete der Koordinator des Treffpunktes für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchtproblemen, Roman Altstätter, bei der Eröffnung auf. Die Gedanken des Künstlers werfen laut Altstätter Fragen auf: Haben wir ein Gesellschaftsmodell geschaffen, das viele Menschen erdrückt? Muss immer alles einen Zweck haben? Der Treffpunkt sei ein geeigneter Ort für Menschen, die eine Auszeit vom Druck des Lebens brauchen und „einfach nur sein“ möchten. „Es ist ganz normal, hier zu sein“, sagte Altstätter. Dies sei die Kernbotschaft, die man schon seit der Entstehung des Treffpunktes im Jahr 2017 zu vermitteln versucht, auch mit Ausstellungen, Musik und weiteren kulturellen Veranstaltungen. Eine bestimmte Hemmschwelle, den von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit einem 4-köpfigen Team geführten Treffpunkt aufzusuchen, gebe es bis heute. Der Treffpunkt ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 14.30 Uhr geöffnet. Besucherinnen und Besucher können offen über ihre Probleme sprechen und sich mit anderen austauschen. Zu den Angeboten gehören neben Beratung und Unterstützung gemeinsame Freizeitaktivitäten, Gartenarbeiten im wunderbaren Garten und vieles mehr. Vorwiegend im Garten sind auch die Skulpturen von Herbert Lampacher zu bewundern. Besonderen Wert legt der Künstler übrigens darauf, die Grundzüge der Steine und der Holzstücke, aus denen er vorwiegend menschliche Gesichter herausarbeitet, zu belassen. Viel Applaus gab es bei der Eröffnung auch für Rudi Hölbling, der als schottischer Dudelsackspieler auftrat. Ein Jazzkonzert im Rahmen des „Südtirol Jazzfestival 2024“ mit Pamelia Stickney (USA) und Peter Rom (Österreich) kündigte Roman Altstätter für den 3. Juli um 18 Uhr im Treffpunkt „Sein“ an.

Josef Laner
Josef Laner

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