Es kann losgehen
Bezirksgemeinschaft hilft der Gemeinde Stilfs bei der Umsetzung der Projekte, für die 20 Millionen Euro aus dem PNRR-Fonds fließen.
Stilfs/Schlanders - Über ein Dutzend Projekte und Maßnahmen sollen im Dorf Stilfs mit Geldmitteln im Ausmaß von 20 Millionen Euro aus dem gesamtstaatlichen Fonds für Wiederaufbau und Resilienz (PNRR) umgesetzt werden. Um das Jahrhundertprojekt, das am 29. Juli bei einer Bürgerversammlung vorgestellt wurde (siehe Bericht auf Seite 11), verwaltungstechnisch abwickeln zu können, ist die Gemeindeverwaltung von Stilfs auf Mithilfe angewiesen. Gewährt wird diese von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Einstimmig hat der Bezirksrat am 26. Juli einer Vereinbarung mit der Gemeinde Stilfs zugestimmt, wonach die Bezirksgemeinschaft die gesamte formelle Projekt-Abwicklung übernimmt. Als Verfahrensverantwortlicher konnte Urban Rinner, der Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft, gewonnen werden. Er übernimmt zusammen mit Eva Ratschiller die verwaltungstechnische Koordination. Für die konkrete Abwicklung der einzelnen Projekte, sprich Ausschreibungen, Arbeitsvergaben usw. werden laut Bezirkspräsident Dieter Pinggera 1,5 Planstellen geschaffen. Alle anfallenden Kosten können mit Mitteln aus dem 20-Mio.-Euro-Topf bestritten werden. Gemäß den Vorgaben des Kulturministeriums können bis zu 5% der 20 Mio. für die Verfahrensabwicklung verwendet werden. Zumal die Bezirksgemeinschaft auch mit der Umsetzung weiterer PNRR-Projekte befasst ist, die sie selbst eingereicht hat, kann sich Pinggera den Aufbau einer „größeren Vergabestelle“ vorstellen. Die Bezirksgemeinschaft sei gerne bereit, die Gemeinde Stilfs bei der Bewältigung dieser „großen historischen Herausforderung“ zu unterstützten. Der Stilfser Bürgermeister Franz Heinisch sprach der Bezirksgemeinschaft einen großen Dank aus.
Haushaltsvoranschlag ergänzt
Die 20 PNRR-Millionen waren auch Gegenstand mehrerer Beschlüsse, die der Gemeinderat von Stilfs am 28. Juli
fasste. Einhellig zugestimmt hat der Rat den Änderungs- und Ergänzungsmaßnahmen am Haushaltsvoranschlag im Zusammenhang mit der Zuweisung der 20 Mio. aus dem PNRR-Fonds.
Eine Gegenstimme
Bei einer Gegenstimme genehmigt wurde auch die oben erwähnte Vereinbarung zwischen der Gemeinde Stilfs und der Bezirksgemeinschaft. Ihre Neinstimme begründete Simone Platzer (Süd-Tiroler Freiheit) damit, dass keine kontrollierende Tätigkeit seitens der Gemeinde für die Projektabwicklung bei der Bezirksgemeinschaft vorgesehen sei. Laut Vizebürgermeister Armin Angerer seien derartige Bedenken völlig unberechtigt. Er sowie auch Bürgermeister Franz Heinisch und der Gemeindesekretär Gustav Plangger verwiesen darauf, dass schon allein seitens des Staates (Kulturministerium) genauestens kontrolliert werde. Hinzu kämen außerdem Kontrollen seitens des Landes bzw. der EU.
Straße zu den Heiligen Drei Brunnen ist dringend zu erneuern
Einhellig zugestimmt hat der Gemeinderat dem Vorprojekt für die dringend notwendige Erneuerung der an vielen Stellen schadhaften Zufahrtsstraße zu den Heiligen Drei Brunnen in Trafoi. Die Straße war in der Vergangenheit beim mehrfachen Lkw-Abtransport von Material beschädigt worden. Materialtransporte werden auch in Zukunft notwendig sein. Erst am vergangenen 23. Juli haben sich infolge starker Regenfälle im Ortler-Gebiet gewaltige Geröllmassen gelöst. Beim Abgang einer Mure wurde der Trafoier Bach verlegt. Der Knackpunkt der Erneuerung der Zufahrtsstraße liegt bei den Kosten. Wie der Vizebürgermeister ausführte, ist jetzt im Gegensatz zum früheren Projekt mit Ausgaben in Höhe von ca. 1,260 Millionen Euro zu rechnen, zumal auch eine Neutrassierung im Bereich des Campingplatzes sowie die Sanierung der Betonbrücke vorgesehen seien. Nun will der Bürgermeister beim Landeshauptmann für einen entsprechend höheren Beitrag vorstellig werden. Auf die Notwendigkeit der Straßenerneuerung verwies auch die für Trafoi zuständige Gemeindereferentin Manuela Angerer: „Wichtig ist, dass etwas getan wird.“ Sie könne sich auch eine Aufteilung des Projektes auf mehrere Lose vorstellen. Zu 100 Prozent finanziert wird hingegen die Erneuerung der Zufahrtsstraße zur Höfegruppe Lasairn-Valief. „Mit diesem letzten Vorhaben können wir die Reihe der Höfezufahrts-Projekte in unserer Gemeinde abschließen“, sagte Armin Angerer. Ein Teil der Zufahrt befindet sich auf Prader Gemeindegebiet. Das Vorprojekt, das Ausgaben in Höhe von 404.000 Euro plus technische Spesen vorsieht, wurde vom Gemeinderat einhellig genehmigt.
Ratssitzungen bald online
Auf erneutes Drängen von Simone Platzer und Petra Platzer sicherte der Gemeindereferent Samuel Marseiler zu, dass es ab der nächsten Sitzung mit der Online-Übertragung der Gemeinderatssitzungen klappen werde.