Fernwärme in Schlanders wird teurer
Schlanders - 11 Jahre lang wurde am Fernwärme-Tarif in Schlanders nicht gerüttelt, „obwohl wir während dieses Zeitraums eine Inflation von 28,4 Prozent hatten“, sagte Bürgermeister Dieter Pinggera, seines Zeichens auch Präsident der Fernheizwerk Schlanders GmbH, bei der Gemeinderatssitzung am 16. November. Angesichts der Tatsache, dass die größte staatliche Förderschiene ausgelaufen ist (es wurden in 15 Jahren rund 15 Mio. Euro ausgeschüttet), dass noch ein Restdarlehen in Höhe von ca. 5,8 Mio. Euro zurückzuzahlen ist und dass zurzeit für rund 1,6 Mio. Euro eine hochmoderne Wärmerückgewinnungsanlage gebaut wird, die eine Steigerung des Wirkungsgrades von fast 10 Prozent bringen soll, sehe sich der Verwaltungsrat gezwungen, den Tarif um 6,8 Prozent anzuheben. Angesichts der genannten Inflation und des Umstandes, dass der Tarif auch im Vorjahr trotz der gewaltigen Energiepreissteigerungen unverändert geblieben ist, sprach Pinggera von einer „doch bescheidenen Erhöhung.“ Die Tarifanhebung sei eine der Maßnahmen, um den Liquiditätsengpass der Fernheizwerk GmbH, der sich auf ca. 1,7 Mio. Euro beläuft, zu bewältigen. Weitere Maßnahmen seien die monatliche Zustellung der Rechnungen im Winter - bisher wurde alle 2 Monate fakturiert -, eine zusätzliche Tariferhöhung im Zeitraum von 2024 bis 2027 um ca. 2 Prozent und die Aufnahme eines Bandkredits. Die Fernheizwerk Schlanders GmbH, an der die Gemeinde mit 51 Prozent beteiligt ist und die Alperia mit 49 Prozent, erzeugt Fernwärme und ist mit einer Kraft-Wärme-Koppelungsanlage ausgestattet, die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt.