Gleich zwei Absenkungen des Wasserstandes
Graun - Wenn der Pegel des Reschenstausees in den vergangenen Monaten gesunken ist und derzeit auf 1.478 Metern Meereshöhe zu stehen gekommen ist, hängt das nicht mit dem Aufschüttungsprojekt zusammen, das im Frühjahr 2024 fortgesetzt wird, sondern mit der Sanierung des Druckstollens im Abschnitt vom Stausee (Ablass) bis zur Rohrbrücke („Ponte Canale“) in St. Valentin auf der Haide. Während bei der Sanierung des Stollen-Abschnittes, der das Dorf St. Valentin unterquert, im Winter 2021/2022 glasfaserverstärkte Kunststoffrohre eingezogen wurden, um Wasseraustritte ein- und für allemal zu unterbinden, werden bei den jetzigen Sanierungsarbeiten vor allem Betoninjektionen vorgenommen. „Der Stollen wird Anfang Dezember entleert“, kündigte der Bürgermeister Franz Prieth bei der Ratssitzung am 20. November an. Die von Alperia in Auftrag gegebene Stollen-Sanierung erfolgt während der Wintermonate und ist laut Prieth als weitere Sicherheitsmaßnahme nur zu begrüßen. Die im Zuge der ersten Aufschüttungs-Phase im Vorjahr begonnenen Arbeiten zur Erhöhung der Sicherheitsstandards - Verdoppelung der Schleusen des zweiten Entlastungsablasses sowie neuer Fachwerkturm aus Metall - wird Alperia im Frühjahr fortsetzen und beenden. Sobald der Stollen-Abschnitt Stausee-Rohrbrücke saniert ist, wird der Pegel des Sees zwar wieder steigen, im Frühjahr aber erneut auf 1.472 Meter sinken, sodass der See wieder so gut wie leer sein wird. Während der ersten Aufschüttungs-Phase im vergangenen Frühjahr waren rund 60 Arbeiter mit 20 Baggern, 5 Walzen und 30 Muldenkippern im Einsatz, um auf einer Fläche von rund 75 Hektar des Seebodens große Mengen an Material auszuheben und in einer Entfernung von etwa 60 Metern zur heutigen Straße zu einem ca. 1,5 Kilometer langen Damm aufzuschütten. Für die zweite Phase des Aufschüttungsprojektes werden im Frühjahr 2024 zusätzliche 30 Maschinen erwartet. Das Projekt fußt auf einer Vereinbarung zwischen der Gemeinde Graun, der Agentur für Bevölkerungsschutz, der Alperia Vipower AG und dem Land. Es geht in erster Linie um die Sicherheit: 2025 werden die Straße und der Radweg entlang der sogenannten Galerien auf den bis dahin neuen Damm in Richtung See verlegt.