Großer Südtirolfreund verstorben
Laas - Viele Jahre war Weihbischof Franz Grave aus dem Ruhrbistum Essen auf Urlaub in Südtirol, seit den späten 1990er Jahren vorwiegend in Laas. Aus diesen Ferienaufenthalten entwickelten sich viele Bekanntschaften und freundschaftliche Beziehungen. Er war ein begeisterter Wanderer und bestieg auch manchen Gipfel hier im Vinschgau. Gerne führte er dabei Gespräche mit seinen Begleitern, um über seinen Urlaubsort Interessantes zu erfahren und vor allem die Menschen hier und ihre Lebensart immer besser kennen zu lernen und Anhaltspunkte für seine fundierten sonntäglichen Predigten zu sammeln. Er schätzte „gute Begegnungen“, wo er mit den Leuten ins Gespräch kam und viel über ihr Leben in Erfahrung bringen konnte. Eine solche Begegnung war jene mit dem Laaser Schäfer, die ihm eine Menge an Erkenntnissen lieferte, u. a. was man, um ein „guter Hirte“ zu sein, an Fähigkeiten mitbringen bzw. erwerben müsse. Trocken meinte dieser auch, so viele Schafe zu verlieren, wie die Kirche zurzeit könne er sich nicht leisten. Anschließend an die Wanderungen fand zumeist eine „Nachbereitung“ des Erlebten in geselliger Runde, bei gemütlichem Beisammensein statt. Dabei vertieften sich die Gespräche und Bischof Franz versuchte, Problemen kirchlicher oder weltlicher Art auf den Grund zu gehen. Seinen größten Wunsch, einmal den Ortler zu besteigen, konnten ihm seine Wanderbegleiter nicht mehr erfüllen. Die Gebrechen des Alters nahmen überhand, vor allem seine immer schwächer werdende Sehkraft, hinderten ihn, größere Touren zu unternehmen. Am Samstag, 19. Februar, erreichte uns die Nachricht vom Tod Franz Graves. Im 90sten Lebensjahr war er in seinem Heimatort Essen verstorben. Als „echter Hirte für die Region“ wird er dort gewürdigt und als „ein Streiter für die Belange der Arbeitnehmerschaft im Ruhrgebiet“ bezeichnet. Er war auch langjähriger Leiter des Lateinamerikanischen Hilfswerks Adveniat.
Ruhe in Frieden lieber Bischof Franz!