Großprojekt vorangebracht & Debatte über Waffen
LATSCH - Mit der Genehmigung des Durchführungsplans für das Wohngebiet mit Mischnutzung „Quartier Mühlrain“ wurde bei der Latscher Gemeinderatssitzung am 25. September ein weiterer Schritt hin zu einem neuen Latscher Dorfteil gemacht. Zur Erinnerung: Beim rund 10.000 Quadratmeter großen Areal des früheren Ortler-Magazins entstehen 10 „Wohntürme“, 5 für den geförderten und 5 für den freien Wohnbau. Die Höhe der Gebäude betrage bei 4 bis 5 Geschossen 12 bis 15 Meter. Nachdem das Ex-Obstmagazin bereits im Frühjahr erfolgreich abgerissen worden war und derzeit weitere Arbeiten laufen, um das Areal für die Bebauung herzurichten, könnte mit den Bauarbeiten der ersten Neubauten noch in diesem Winter begonnen werden, die Projekte für den freien Wohnbau, den Pohl-Immobilien in die Hand nimmt, stehen bereits. Diese werden auf der Seite nahe des Einkaufszentrums Herilu errichtet, auch ein erster „Wohnturm“ für den geförderten Wohnbau, in Richtung Dorfzentrum bzw. Sonnenberg soll schon bald errichtet werden. Für den geförderten Wohnbau stehen insgesamt 3.592 Quadratmeter mit 12.800 Kubikmetern Baumasse zur Verfügung, für den privaten 3.427 Quadratmeter bzw. 12.213 Kubikmeter. Im neuen Wohnquartier entstehen rund 50 öffentliche Parkplätze. Zudem entstehen mehrere Tiefgaragen, um Parkmöglichkeiten für die Wohnungsbesitzer zu schaffen. Architekt Carlo Calderan vom Architektenteam „CeZ Calderan Zanovello Architetti“ aus Bozen, der bereits den Planungswettbewerb gewonnen hatte, zeichnete für den Durchführungsplan verantwortlich. In der Mischzone müsse es nicht nur freies Wohnen geben, sondern es seien auch Tätigkeiten wie ein Barbetrieb, eine Praxis etc. möglich. Der Mühlbach soll renaturiert werden, entlang des Baches soll ein Weg in Richtung Dorf entstehen. Auch der schmale Gehsteig an der Hauptstraße solle im Zuge der Arbeiten erweitert werden, zudem solle ein sicherer Übergang entstehen. Der Durchführungsplan wurde einstimmig genehmigt.
Die Ortspolizei und die Waffe
Einstimmig genehmigt wurde auch die Dienstordnung für die Ortspolizei mit der Verordnung über deren Bewaffnung. Dabei wurde der Originaltext, dass die Polizei in der Regel bewaffnet sei, übernommen. Von der Einführung eines eigenen Passus, dass die Ortspolizei in der Regel unbewaffnet sei, wurde nach einer Diskussion abgesehen. Wie Bürgermeister Mauro Dalla Barba sagte, gebe es Gegebenheiten, wo eine Waffe nicht nötig sei - etwa Lotsendienste, Unfälle, Parkscheinkontrollen etc. - während eine Waffe bei Nachtdiensten, Verkehrskontrollen und dergleichen durchaus nötig sei. Einige Gemeinderäte wiesen darauf hin, dass in Zeiten wie diesen eine Waffe stets nötig sei. Der Gemeinderat entschied sich schließlich dazu, die Dienstordnung 1:1 zu übernehmen, die Entscheidung liege ohnehin bei der Polizei. Wie Ortspolizistin Tanja Plörer betonte, gelte es, die Waffe als Dienstmittel und Arbeitsgerät zu sehen, sie jedoch „mit Maß zu tragen“ und nicht martialisch damit aufzutreten. Bei einer Prozession etwa sei ein Auftreten mit Waffe wohl obsolet. Im Zuge des Punktes wies Dalla Barba nochmals darauf hin, dass auch beim gemeindeübergreifenden Ortspolizeidienst die Entscheidungskraft beim jeweiligen Bürgermeister liege.