Der Bezirksobmann Florian Reisiniger (links) und der Bundesobmann-Stellvertreter Stefan Haspinger (rechts) mit (v.l.) Rosa Adelina Fleischmann De Monte, Oskar Marx, Günther Tappeiner und Thomas Pichler, die alle seit 25 Jahren Mitglieder sind.
Marcel Schwarz
Andreas Platzer (rechts)
Gustav Tappeiner

„Gutes, bis sehr gutes Honigjahr“

Imkerbezirk Untervinschgau zieht Bilanz. 14 neue Mitglieder.

Publiziert in 4 / 2024 - Erschienen am 27. Februar 2024

Tschars - Auf ein insgesamt positives Bienenjahr konnte Florian Reisinger aus Laas, der den Bezirk Untervinschgau im Südtiroler Imkerbund seit einem Jahr als Obmann führt, am 24. Februar bei der Jahreshauptversammlung im „Josef Maschler Haus“ in Tschars zurückblicken. Zur Honigernte stellte Reisinger fest, „dass wir nach längerer Durststrecke wieder ein gutes, bis sehr gutes Jahr hatten.“ Besonders erfreulich sei, dass im Vorjahr 14 neue Mitglieder dazugekommen sind. Die aktuelle Mitgliederzahl der 10 Ortsgruppen beläuft sich auf 378. Der Bezirk umfasst die Gemeinden Plaus, Naturns, Schnals, Kastelbell-Tschars, Latsch, Martell, Schlanders und Laas. Auf gelungene Standbegehungen in Eyrs und Schlanders blickte der Bezirksobmann ebenso zurück, wie auf Weiterbildungsveranstaltungen, eine Lehrfahrt mit ca. 40 Teilnehmenden zur „eurobee“ nach Friedrichshafen, der größten Imkerfachmesse Deutschlands, sowie auf weitere Tätigkeiten.

Immer noch „schwarze Schafe“

Im Zusammenhang mit der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln habe es zwar keine größeren Bienenverluste gegeben, wohl aber kleinere Vorfälle. Die Wertschätzung seitens der Landwirtschaft den Imkern und Imkerinnen gegenüber sei zwar gewachsen, indem zum Beispiel Spritzmittel immer häufiger nachts ausgebracht werden, aber es gebe immer wieder „schwarze Schafe“. Florian Reisinger rief dazu auf, Verdachtsfälle offiziell zu melden, „um dann auch Beweismittel zu haben.“ Grundsätzlich gebe es eine gute Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Einen besonderen Dank zollte der Bezirksobmann dem Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse (VIP). Auch im Vorjahr wurde ein VIP-Beitrag in Höhe von 12.000 Euro für die Bienenköniginnen-Zucht bereitgestellt. Erfreut zeigte sich Reisinger auch darüber, „dass wir nun mit Christian Gamper und Lorenz Kainz zwei neue Gesundheitswarte haben.“

Langjährige Mitglieder geehrt

Zu den Höhepunkten der Jahresversammlung gehörte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Andreas Rainer und Franz Josef Santer (beide Schnals) sowie Josef Rainer (Naturns) sind seit 35 Jahren Imker. Mitglieder seit 25 Jahren sind Hannes Tröger, Günther Tappeiner, Markus Hauser und Oskar Marx (alle Laas), Martin Stürz und Thomas Pichler (beide Tarsch) sowie Rosa Adelina Fleischmann De Monte (Latsch). Grußworte überbrachten der Bundesobmann-Stellvertreter Stefan Haspinger, auch im Namen des Bundesobmannes Erich Larcher, der Bürgermeister von Kastelbell-Tschars, Gustav Tappeiner, der den Imkern und Imkerinnen im Namen aller Gemeinden des Einzugsgebietes dankte, sowie Simon Maringgele, Mitglied des Bauernbundbezirksausschusses, im Namen des Bezirksobmannes Joachim Weiss. Gustav Tappeiner begrüßte es, dass sich immer mehr junge Leute und vermehrt auch Frauen der Imkerei widmen. Auch als Honig-Konsument könne er die Imker und Imkerinnen nur loben. Er rief zum Dialog und respektvollen Miteinander unter allen, die in und mit der Natur arbeiten, auf, denn es gebe immer neue Herausforderungen, wie etwa den Klimawandel.

Aktiver Imkerverein Schlanders

Um nähere Einblicke in die Tätigkeiten auf Ortsebene zu gewinnen, kann sich bei den Vollversammlungen jeweils eine Ortsgruppe vorstellen. Heuer war dies der Imkerverein Schlanders VFG. Wie der Vereinsobmann Marcel Schwarz ausführte, steht VFG für „Verein zur Förderung des Gemeinwesens“. Der Verein zählt derzeit 65 Mitglieder aus Schlanders und den Fraktionen. Die Mitglieder sind zwischen 16 und 98 Jahre alt und betreuen über 700 Bienenvölker. „Es kommen stets neue Mitglieder dazu, der Anteil der Frauen liegt bei fast 20 Prozent“, freute sich Schwarz. Beeindruckend war auch der Rückblick auf 2023. Die Tätigkeiten reichten von der Beteiligung am Pflanzentauschmarkt und einer Ausreiß-Aktion des „Weißblättrigen Greiskrautes“ im „Bilsteiner Waldele“ oberhalb von Vetzan bis hin zu einer Bezirksstandbegehung und hochkarätigen Vorträgen und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss. Geraldine Haupt hat zudem zwei Flyer entworfen, einen zum Ortsverein und einen zu den Bienen allgemein.

Wie bin ich in Ordnung?

Das Thema des Vortages mit dem Fachberater Andras Platzer lautete: „Imkerei heute, wie bin ich in Ordnung?“ Einleitend hielt Platzer fest, dass gesetzliche Bestimmungen zwar oft als Schikanen betrachtet werden, „aber sie sind zum Schutz des ehrlichen Erzeugers da, sowie zum Schutz des Konsumenten vor gesundheitsschädlichen, verdorbenen, verfälschten, nachgemachten und falsch bezeichneten Waren.“

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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