Im Bild (v.l. vorne sitzend): Vize-Präsident Günther Pircher, Präsident Roman Schwienbacher, Geschäftsführer David Stocker, (hinten stehend) Mitarbeiterin Lea Stricker, die Ausschussmitglieder Martin Pirhofer, David Gorfer, Mattia Lo Presti, Andreas Pernthaler und Roswitha Tappeiner, Mitarbeiterin Anna Pedross sowie die Ausschussmitglieder Roland Gluderer und Alexander Mair.

Gutes Tourismusjahr

Tourismusverein Latsch-Martell blickt auf ereignisreiches Jahr zurück.

Publiziert in 9 / 2024 - Erschienen am 7. Mai 2024

LATSCH - „Das abgelaufene Tourismusjahr ist sehr gut verlaufen, bis auf kleinere Wermutstropfen“, zog David Stocker, der Geschäftsführer des Tourismusvereins Latsch-Martell, bei der Vollversammlung Ende April im Bildungshaus Schloss Goldrain Bilanz. Ein „kleiner Wermutstropfen“ ist der – wenn auch geringe – Rückgang bei den Nächtigungen. So wurden im Jahr 2023 in der Ferienregion Latsch-Martelltal (mit Latsch, Martell, Goldrain, Morter und Tarsch) 340.539 Nächtigungen verzeichnet, 1,25 Prozent weniger als im Jahr 2022. Auch in Sachen Ankünfte, die sich im vergangenen Jahr auf fast 75.000 beliefen, war ein leichter Rückgang auszumachen (-2,73 Prozent). Trotz aller Herausforderungen, wie „Nachwehen“ der Coronapandemie, Inflation, Energiekrise und Fachkräftemangel, seien die Nächtigungszahlen eine Bestätigung dafür, dass das Feriengebiet Latsch-Martelltal ein begehrtes Urlaubsziel darstelle.

Profisport und viele Events

Der Tourismusverein Latsch-Martell präsentierte sich auch im vergangenen Jahr aktiv und engagiert. Eine wesentliche Aufgabe sei die Erhaltung und Pflege der Wanderwege- und Mountainbike-Infrastrukturen. Neben der ordentlichen Instandhaltung gehe es auch um die Verbesserung und Sanierung ganzer Abschnitte und Trails. Heuer werde mit der Neubeschilderung und Sanierung von MTB-Trails begonnen. Auch die Sanierung des Erdbeerweges in Martell soll noch in diesem Frühjahr umgesetzt werden. Stocker blickte auch auf im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossene Projekte zurück: Der Umbau des neuen Bürostandortes, die Sanierung des Infopavillons in Trattla und die Installation und Errichtung von digitalen Infotafeln in Hintermartell, beim Biathlonzentrum, Martell Dorf, Trattla und in Latsch beim neuen Bürostandort. Ein großer Erfolg sei die erstmals organisierte Veranstaltungsreihe „Sommernächte“ an insgesamt 6 Abenden gewesen. Auch in diesem Jahr sollen die Sommernächte gemeinsam mit Vereinen und Verbänden organisiert werden, 3 in Latsch, 3 in Martell. Ohnehin sei wiederum einiges an Veranstaltungen im Feriengebiet Latsch-Martelltal geplant. Ein erster sportlicher Höhepunkt steht bereits Ende Mai mit der „Chili Enduro Series“ auf dem Programm. Bei solchen Mountainbike-Rennen wird die Zeit auf verschiedenen Abschnitten gemessen. Die Trails rund um Latsch eignen sich hervorragend dafür. Erstmals nach langer Zeit kommt im Sommer wieder eine Profi-Fußballmannschaft nach Latsch. So schlägt der deutsche Drittligist FC Ingolstadt 04, der von 2015 bis 2017 in der Bundesliga spielte und mittelfristig zurück in die 2. Liga will, seine Trainingszelte vom 14. bis zum 21. Juli in Latsch auf (der Vinschger Nr. 8/2024). Auch die Eishockey-Profis vom ERC Ingolstadt kommen wiederum zum Trainingslager nach Latsch, den Höhepunkt bildet der Vinschgau Cup vom 23. bis zum 25. August. „Wir als 5.000-Seelen-Gemeinde holen immer wieder Topmannschaften hierher“, freute sich Stocker und unterstrich den Stellenwert des „Sportdorfs“ Latsch. Auch an weiteren einen sportlichen Höhepunkt, der dann Anfang 2025 in der Ferienregion ansteht, erinnerte Stocker. Vom 28. Jänner bis 2. Februar finden die Biathlon-Europameisterschaften in Martell statt.

Lift und Gastro werden eins

Im Rahmen der Vollversammlung stand auch die Zusammenlegung der beiden Gesellschaften „TV Lift GmbH“ und der „TV Gastro GmbH“ auf dem Programm. Beide Gesellschaften befinden sich vollständig im Besitz des Tourismusvereins. Die Lift GmbH ist für den Lift auf die Tarscher Alm zuständig, der Gastro GmbH gehören das Bergrestaurant und weitere Infrastrukturen. Sei eine Zusammenlegung der beiden Gesellschaften, auch aufgrund rechtlicher Fragezeichen, vor Jahren noch schwierig gewesen, sei dies nun möglich und sinnvoll. „Wir haben uns lange darüber Gedanken gemacht“, erklärte der Präsident des Tourismusvereins, Roman Schwienbacher. Durch eine Zusammenlegung könne man Synergien optimal nutzen. Der Beschlussantrag wurde einstimmig angenommen.

„Es geht noch mehr“

Der Marteller Bürgermeister Georg Altstätter lobte in seinen Grußworten die gute Arbeit des Tourismusvereins, auch stellvertretend für seinen Latscher Amtskollegen Mauro Dalla Barba, der die Versammlung etwas früher verlassen musste. Altstätter hob die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Tourismusverein hervor. Auch unterstrich er den Stellenwert der Tourismusgesinnung. „Der allgemeine Trend, dass über den Tourismus geschimpft wird, das gefällt mir nicht“, betonte er. Im Vinschgau gebe es ganz klar keinen „Overtourism“. Die Ferienregion Vinschgau verzeichne mit etwa 2,2 Millionen Nächtigungen teils weniger als „ein, zwei andere Tourismusgemeinden zusammen“, spielte Altstätter auf Tourismus-Hochburgen wie Kastelruth, Schenna und Co. an. Der Vinschgau sei jedoch flächenmäßig freilich bedeutend größer. „Wir müssen klar kommunizieren, dass hier noch mehr geht“, betonte er. Eine große Herausforderung derzeit sei auch die Regelung der Betriebsnachfolge. Dies bereite vielen Probleme, so Altstätter.
Die Latscher Tourismusreferentin Irmgard Gamper wies auf das Projekt „Dolomitenblick-Runde“ hin. Beim Dolomitenblick am Latscher Sonnenberg oberhalb von St. Martin im Kofel soll ein Erlebnisweg entstehen. Es solle eine familienfreundliche Rundwanderung werden. „Das Projekt liegt mir sehr am Herzen“, so Gamper. Die Planungen mit Architektin Heike Pohl laufen bereits. Der Latscher Gemeindereferent Manuel Platzgummer, unter anderem zuständig für Sport und Ortsmarketing, unterstrich die Bedeutung der Profiteams aber auch aller anderen Sportgruppe, die Latsch besuchen. „Es ist wichtig, dass wir die Sportanlagen mit Leben füllen“, erklärte er. Einerseits sei dies ein wichtiger touristischer Baustein, andererseits aber auch wichtig für die Vereine in der Gemeinde und für die ganze einheimische Bevölkerung. Investitionen in Infrastrukturen etc. seien so auf alle Fälle gerechtfertigt. Die Direktorin des Bildungshauses Schloss Goldrain wies auf die Synergien zwischen Tourismus und dem Schloss hin. Man könne gegenseitig voneinander profitieren.

Michael Andres
Michael Andres

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