Hohe Summen für Sozialdienste nötig
Bezirkshaushalt von fast 50 Millionen Euro, großer Teil betrifft Sozialdienste.
Schlanders - Noch vor Weihnachten konnte der Haushalt der Bezirksgemeinschaft Vinschgau unter Dach und Fach gebracht werden. Dieser umfasst etwas mehr als 49 Millionen Euro, rund 13 Millionen davon sind für Investitionen vorgesehen. „Ein großer Teil des Haushalts betrifft die Sozialdienste“, erklärte Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch bei der letzten Bezirksratssitzung des vergangenen Jahres. Der Sozialdienst schlägt als größter Posten des Haushalts mit 17 Millionen Euro zu Buche. Das große Aufgabengebiet dieses Bereichs umfasst Menschen in sozialen Notlagen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit psychischen Erkrankungen, Familien und Minderjährige, aber auch Senioren. Auch im Vinschgau gebe es in vielen Familien Probleme, viele benötigen Unterstützung. Derzeit werden rund 100 Familien dauerhaft betreut, über 400 Kinder brauchen die Unterstützung und Begleitung der Sozialdienste, so Gunsch. Vorsorgearbeit komme oft zu kurz, Sozialdienste seien vor allem „beim Feuerlöschen“.
Bürokratie macht zu schaffen
Um die vielen Herausforderungen zu meistern, kann die Bezirksgemeinschaft auf zahlreiche Bedienstete bauen. Momentan zählt sie, von der Verwaltung über Sozial-und Umweltdienste bis hin zur Regionalentwicklung (Leader, Interreg und Co.) etc. insgesamt rund 200 Mitarbeiter/innen. „Der Verwaltungsapparat funktioniert gut. Wir erhalten auch immer wieder viel Lob“, betonte Generalsekretär Urban Rinner. Mit PNRR-Projekten sei man jedoch an Grenzen gestoßen und habe sich „etwas übernommen“. Zudem setzen stetige Änderungen, die Digitalisierung und die ausufernde Bürokratie der Verwaltung zu. „Dennoch haben wir einen schönen Haushalt und motivierte Mitarbeitende“, unterstrich Präsidentin Gunsch und bedankte sich beim gesamten Personal der Bezirksgemeinschaft für die gute Arbeit.
Viel Geld für Radwege und Abwasser
Rinner stellte das Investitionsprogramm für das Jahr 2025 vor. Die Summe von rund 12 Millionen dürfte erfahrungsgemäß noch ansteigen, erste Planungen mit den bisher vorhandenen Geldmitteln konnten aber bereits erfolgen. Dabei wird wieder viel Geld in die Radwege investiert. Mehr als 930.000 Euro sind für das Baulos „Holzbrugg-Göflan“ vorgesehen. Rund 850.000 Euro werden in den Radweg zwischen Stilfser Brücke und Gomagoi investiert, 230.000 Euro sind für das Baulos „Prad-Stilfser Brücke“ vorgesehen. Über 160.000 Euro werden in den Radweg „Glurns-Taufers“ und den Anschluss an die Schweiz investiert. Zudem stehen einige weitere kleinere Arbeiten am Vinschger Radweg an, auch außerordentliche Instandhaltungsarbeiten. Neben den Radwegen hat die Bezirksgemeinschaft unter anderem auch Kompetenzen in Sachen Kläranlagen. „Hier hören die Investitionen nie auf“, erinnerte Rinner daran, dass an der Abwasserentsorgung laufend zu arbeiten sei. Für die Abwasserleitung von Sulden nach Prad ist für dieses Jahr mit dem zweiten Baulos über eine Million an Investitionen geplant. 1,2 Millionen Euro werden in die Kläranlage Mittelvinschgau mit Sitz in Tschars investiert, hier ist der Austausch der Schlammentwässerungsanlage nötig. Bei der Kläranlage in Schnals sind Anpassungs- und Erweiterungsarbeiten für eine knappe Million Euro geplant.
