Sonja Brunner: „Für mich ist das Zivildienstjahr beim Weißen Kreuz eine große Bereicherung.“

„Ich lerne täglich dazu“

Sonja Brunner ist gerne Zivildienerin beim Weißen Kreuz.

Publiziert in 25 / 2019 - Erschienen am 16. Juli 2019

Mals - Wenn jemand sagt, dass er jeden Tag gerne zur Arbeit geht, dann muss es mit dieser Arbeit etwas auf sich haben. Eine besondere Art von Arbeit verrichtet Sonja Brunner, aus Glurns gebürtig und in Prad wohnhaft, seit Oktober 2018. Sie ist Zivildienerin bei der Sektion Mals des Weißen Kreuzes. „Dieser Dienst gibt mir sehr viel. Ich bin immer mit Menschen zusammen, lerne laufend etwas Neues dazu, freue mich, wenn ich helfen kann und bin Teil einer Gemeinschaft, die mir sehr viel bedeutet“, sagte die Zivildienerin in einem Gespräch mit dem der Vinschger. Auf die Frage, wie sie dazu kam, den Zivildienst beim Weißen Kreuz zu absolvieren, meinte Sonja: „Das Weiße Kreuz habe ich bereits kennengelernt, als ich die erste bzw. zweite Klasse Mittelschule besuchte und damals Mitglied der Jugendgruppe des Weißen Kreuzes Mals wurde.“ Sie absolvierte später die erste Ausbildungsstufe und ist seither Freiwillige der Sektion Mals. Die Entscheidung, im Rahmen des Landeszivildienstes 12 Monate beim Weißen Kreuz in Mals zu arbeiten, fiel kurze Zeit nach dem erfolgreichen Abschluss des Sprachengymnasiums in Schlanders: „Ich war damals noch etwas unschlüssig und wusste nicht genau, wo und was ich studieren möchte. Das war der Grund dafür, dass ich mich entschlossen habe, ein ‚Zivi’-Jahr zu absolvieren.“

„Dienst gibt mir sehr viel“

Bereut hat das Sonja nie „und werde es auch nie tun, denn dieser Dienst gibt mir sehr viel, vor allem auch was das Menschliche betrifft. Ich wollte und will immer noch eine Arbeit machen, bei der ich mit Menschen in Kontakt bin.“ Gelegenheiten dazu hat sie als Zivildienerin beim Weißen Kreuz Mals genug: „Oft bin ich bei Krankentransporten als Sanitäterin mit dabei. Nicht wenige Patienten, die zum Beispiel regelmäßig zur Dialyse oder zur Physiotherapie müssen, kenne ich mittlerweile persönlich.“ Zusätzlich zu diesen zwischenmenschlichen Beziehungen freut sich Sonja auch über die fachliche und medizinische Weiterbildung. So hat sie etwa während des „Zivi“-Dienstes den B-Kurs absolviert und kann nun als alleinige Sanitäterin bei Einsätzen mit dem Rettungswagen fungieren.

Für das ganze Leben wichtig

Nicht zu vergessen sei auch die Tatsache, dass man vieles von dem, das man als Zivildienerin lernt und erfährt, auch für das spätere Leben mitnimmt. Sonja: „Diese Erfahrungen sind eine Bereicherung für immer.“ Einen freiwilligen Zivildienst beim Weißen Kreuz, egal ob 8 oder 12 Monate, könne sie aus ihrer Sicht nur empfehlen. Besonders wertvoll sei auch das Erleben von Gemeinschaft, Erfolg und Dankbarkeit. Dass man als Zivildiener auch eine „Spesenvergütung“ erhält, erwähnt Sonja nur am Rande. Nicht die Vergütung steht im Vordergrund, sondern das Helfen und Lernen. Doppelt gefordert ist die 20-Jährige auch insofern, als sie zusätzlich zum Zivildienst, der sich auf 35 Wochenstunden erstreckt (Samstag und Sonntag ist frei) und in Schichten absolviert wird, auch als Freiwillige im Einsatz ist. Im Klaren ist sich Sonja mittlerweile auch über die berufliche Zukunft. Nachdem sie lange Zeit mit dem Gedanken gespielt hatte, Journalismus zu studieren, steht jetzt fest, dass sie Krankenschwester werden will. Die dreijährige Ausbildung möchte sie in Wien absolvieren. Die Aufnahmeprüfung hat sie bereits mit Erfolg bestanden. Hand in Hand mit dem Ende ihres Zivildienstjahres in Mals wird für Sonja somit im kommenden Herbst ein neuer Lebensabschnitt beginnen.

„Zivi“ beim Weißen Kreuz

Jugendliche zwischen 18 und 28 Jahren erhalten als Freiwillige Zivildiener beim Weißen Kreuz Einblick in einen der größten Freiwilligenvereine Südtirols. Das Engagement des Weißen Kreuzes im Gesundheitsbereich ermöglicht es den Zivildienern und Zivildienerinnen, Erfahrungen zu sammeln, die ihnen im Leben nützlich sind. Der Zivildienst kann in Südtirol im Rahmen des Landeszivildienstes oder des Staatlichen Zivildienstes geleistet werden. Beim Weißen Kreuz arbeiten die Freiwilligen Zivildiener/innen im Krankentransport und unterstützen die Sanitäter/innen bei der Betreuung und Hilfestellung für den transportierten Patienten. Während des Zivildienstes erlangen die Zivildiener/innen eine umfassende Ausbildung für den Krankentransport und den Rettungsdienst. Arbeitgeber schätzen die praktischen Erfahrungen und die Ausbildung, die Zivildiener erwerben. Für jeden Ausbildungslehrgang stellt das Weiße Kreuz ein Zertifikat aus. Die Nettoentlohnung im Monat beträgt 450 Euro (Landeszivildienst). Interessierte können sich innerhalb 31.07.2019 für weitere Infos bzw. Anmeldungen beim Weißen Kreuz melden (Tel. 0471 444 382; zivildienst@wk-cb.bz.it; www.weisseskreuz.bz.it).

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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