„Ihr rettet Leben“
1.336 Blutspenden von AVIS-Mitgliedern des Vinschgaus
Schluderns - Mit insgesamt 1.336 Blutspenden zu jeweils 450 Milliliter haben die derzeit 1.145 AVIS-Mitglieder des Vinschgaus (Vereinigung der freiwilligen Blutspender) den Bezirks- bzw. Landesblutplan voll erfüllt. Mit dieser guten Nachricht konnte der AVIS-Bezirkspräsident Roland Wallnöfer am 11. Februar bei der gut besuchten, 65. Generalversammlung im Kulturhaus in Schluderns aufwarten. „Die 750 Blutspender und 395 Blutspenderinnen unseres Bezirks haben mit ihren Blutspenden wiederum Menschenleben gerettet und erneut einen wertvollen Beitrag für unser Gesellschaft geleistet“, freute sich Wallnöfer.
Ehrungen
Für jene AVIS-Mitglieder, die bisher 24 Mal Blut gespendet haben (Silber), 50 Mal (Gold) oder gar 75 Mal (Gold mit Rubin) waren Ehrenurkunden vorbereitet worden. Die Auszeichnung Gold mit Rubin konnten Franz Kaserer aus Kastelbell und Andreas Raffeiner (aus Kastelbell gebürtig und in Naturns wohnhaft) entgegennehmen. Anerkennungsdiplome waren auch für jene Spender vorgesehen, die im Zeitraum 2021-23 das 65. Lebensjahr erreicht haben bzw. erreichen und somit nicht mehr spenden dürfen: Attilio Pisoni (91 Spenden), Johann Perkmann (83) und Andreas Raffeiner (85) und viele weitere mehr.
„Bitte wieder kostenlose Prostata-Kontrolle“
Bei der Diskussion regte der Blutspender Maurizio Giusti an, dass Spendern ab 45 Jahren als Zeichen der Anerkennung wieder eine kostenlose Prostata-Kontrolle angeboten werden sollte, wie es in früheren Zeiten üblich war. Derzeit seien für eine Kontrolle 14 Euro zu zahlen. Roland Wallnöfer sicherte zu, diesen Vorschlag bei der Landesversammlung aufs Tapet zu bringen.
Infos zur Patientenverfügung
Bedauert hat der frühere Prader Gemeindearzt Wunibald Wallnöfer in seinem Gastreferat zum Thema Patientenverfügung, dass in Südtirol rund 95 Prozent der Menschen keine Patientenverfügung haben. Der Gedanke an Sterben und Tod sei für Gesunde oft weit weg und werde verdrängt. Dabei wäre es wichtig, über dieses Thema nachzudenken und auch mit den Angehörigen und dem Hausarzt darüber zu sprechen, „denn wir alle können von einem Tag auf den anderen schwer erkranken oder zum Beispiel einen Unfall haben.“ Besonders schwierig gestalte sich die Situation, wenn jemand aufgrund einer schweren Gehirnschädigung unwiederbringlich und irreversibel seine Fähigkeit, sich mitzuteilen, verliert. Wallnöfer: „Wenn in solchen Fällen keine Patientenverfügung vorliegt, kann das für Angehörige und Ärzte zu einer großen Belastung werden.“ Schon in den Prämissen des Gesetzes über die Patientenverfügung ist von Selbstbestimmung und persönlicher Entscheidungsfreiheit die Rede.
Zu Lebzeiten entscheiden
Die Entscheidung treffen sollten die Menschen natürlich zu Lebzeiten. Mehrfach betont hat Wallnöfer, dass es bei der Patientenverfügung, die übrigens jederzeit abgeändert werden kann, „um das Recht geht, intensivmedizinische Maßnahmen und Therapien abzulehnen.“ Die Menschen können selbst entscheiden, welche Behandlungen sie möchten und welche nicht. Der Schlüsselbegriff sie die Absicht. Seine aktiven Hausarztkollegen rief der ehemalige Gemeindearzt dazu auf, mit den Patientinnen und Patienten über die Patientenverfügung zu reden, sie aufzuklären und zu beraten. Infos zur Patientenverfügung gibt es u.a. auf der Homepage www.provinz.bz.it/gesundheit-leben des Landes. Dem Referenten Wunibald Wallnöfer dankte der AVIS-Bezirkspräsident ebenso wie dem Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser für die Gastfreundschaft, dem Pustertaler AVIS-Bezirkspräsidenten und stellvertretenden Landespräsidenten Peter Paul Hofer für sein Kommen, der Sekretärin Ilse Thoma, dem Kassier Erwin Tumler, den Krankenschwestern und dem Arzt Karl Egger im Krankenhaus und besonders allen Blutspenderinnen und -spendern. Für Musik sorgte das Paar Bernadette und Gernot Niederfriniger (Ortwein Musi).
