Ein Rendering des sogenannten „Mobilitätszentrums“, das am Dorfeingang entsteht.
Anstelle des alten Gemeindehauses wird eine multifunktionale Gemeinschaftsstruktur geschaffen; im Bild ein Rendering.
Die Malerei an der Ostfassade des alten Gemeindehauses wird fachmännisch abgetragen und in das neue Multifunktionsgebäude integriert.
Bei der Dringlichkeitssitzung am 28. August.

Im Herbst geht’s los

Altes Gemeindehaus in Stilfs wird abgerissen. Auch Projekt für „bessere Erreichbarkeit“ am Dorfeingang soll noch heuer in Angriff genommen werden.

Publiziert in 16 / 2024 - Erschienen am 10. September 2024

Stilfs - Nach der Planungsphase und vielen weiteren Vorarbeiten wird in Stilfs nun in absehbarer Zeit auch baulich sichtbar werden, wohin die famosen rund 20 PNRR-Millionen fließen. Mit dem Abriss des alten Gemeindehauses soll im Herbst begonnen werden. Auch die Aushubarbeiten für die Errichtung des sogenannten „Mobilitätszentrums“ am Dorfeingang sollen noch im Herbst anlaufen. Um mit der Umsetzung dieses Projektes für eine „bessere Erreichbarkeit“ termingerecht beginnen zu können, hatte sich der Gemeinderat am 28. August zu einer Dringlichkeitssitzung getroffen. Es ging darum, die für das „Mobilitätszentrum“ notwendigen Grundflächen, die sich am Dorfeingang vor dem Hotel „Stilfserhof“ befinden, von Landwirtschaftsgebiet in Zone für öffentliche Einrichtungen umzuwidmen. Wie der Bürgermeister Franz Heinisch und sein Stellvertreter Armin Angerer ausführten, wird der Ratsbeschluss unverzüglich nach Bozen geschickt, „damit die Landesregierung die Flächenumwidmung möglichst rasch begutachten kann.“ Das positive Gutachten seitens des Landes sei die letzte Hürde, um mit der Umsetzung des Projektes beginnen zu können. Auf die Frage von Simone Platzer (Süd-Tiroler Freiheit), ob alle betroffenen Grundeigentümer einverstanden seien, meinten Franz Heinisch und Armin Angerer, dass es keinen Einwand oder Rekurs gegeben habe. Alle in der Gemeinde wohnhaften Grundeigentümer hätten ihr schriftliches Einverständnis gegeben. Alle 10 anwesenden Ratsmitglieder stimmten der Flächenumwidmung zu.

Wendeplatz, Parkplätze und Bauhof

Das Projekt für die „bessere Erreichbarkeit“ umfasst nicht nur die Schaffung eines dringend notwendigen Buswendeplatzes – einen solchen gibt es in Stilfs bis heute nicht – und die Errichtung von drei Busparkplätzen, sondern auch den Bau einer zweistöckigen Tiefgarage mit über 30 Stellplätzen sowie Räume für den Gemeindebauhof, der zurzeit in verschiedenen Räumlichkeiten/Garagen untergebracht ist. Auch Ladestellen für Elektro-Autos und E-Bikes, sowie eine Paket-Abholstation sind vorgesehen. Außerdem werden am Bau Photovoltaikanlagen angebracht, wie dies in den Vorgaben der PNRR-Maßnahmen festgeschrieben ist. Wie Armin Angerer dem der Vinschger bestätigte, sei geplant, noch im Spätherbst mit den Aushubarbeiten zu beginnen. Auch die Baugrubensicherung soll noch innerhalb 2024 erfolgen. Außerdem hoffe die Gemeindeverwaltung, noch heuer mit dem Bau des Gehsteiges im Abschnitt vom Dorfeingang bis zur Tischlerei beginnen zu können.

Multifunktionale Gemeinschaftsstruktur

Ebenfalls noch im Herbst wird das alte Gemeindehaus abgerissen. Geplant ist die Schaffung einer multifunktionalen Gemeinschaftsstruktur, in der ein „Multifunktionales Geschäft“, die Bibliothek, das Dorfarchiv, die Zweigstelle der Raffeisenkasse Prad-Taufers, Multifunktionsräume, sowie Wohnungen untergebracht werden sollen. Geplant sind laut dem Vizebürgermeister 4 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe, „wobei ältere Menschen aus Stilfs den Vorrang bekommen sollen.“ Für den Bau der Gemeinschaftsstruktur sowie des „Mobilitätszentrums“ sind Kosten von insgesamt fast 10 Millionen Euro vorgesehen. Dies entspricht in etwa der Hälfte der Geldmittel, die für die Umsetzung des PNRR-Projektes „Stilfs - Resilienz erzählen“ bereitgestellt wurden. Die Projekte müssen bis Mitte 2026 fertiggestellt sein. Zusätzlich zu den Bauprojekten sind auch Maßnahmen in den Bereichen Kultur, Gemeinschaft, Landwirtschaft, Landschaft, Handwerk und Tourismus vorgesehen. Am Projekt für das Fachwerkhaus arbeitet derzeit der Architekt Ivan Zanzotti.Mit dem Ausführungsprojekt für die Bewässerung wurde der Wasserbauingenieur Walter Gostner beauftragt. Ein Unternehmen aus Lana ist derzeit dabei, das Museumskonzept zu erarbeiten sowie das Projekt „Brunnen- und Brunnenplatzgestaltung“ in Angriff zu nehmen. Den Zuschlag zur Erstellung eines Konzeptes für die Schaffung einer „Künstler-Residenz“ erhielt BASIS Vinschgau Venosta.

„Streumarkt“ am 14. September

Apropos Kultur: Nach der erfolgreichen erste Ausgabe des „StilZ Festivals“ Ende Juli findet am 14. September von 9 und 17 Uhr wieder der „Streumarkt“ in Stilfs statt. Im Herbst und Winter werden außerdem Handwerkskurse angeboten: Schindlkliabm, Korbflechten, Brotbacken und Strohhutzopfen.

Josef Laner
Josef Laner

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