In gemütlicher Runde wurden die neuen Initiativen vorgestellt.
Sie sind im Paulihof für die Menschen da (v.l.): Die Sozialbetreuerinnen Evelyn Anesi und Elisabeth Klotz sowie Einrichtungsleiter Roman Altstätter.
Der Treffpunkt wurde bereits 2017 eröffnet.

Im Paulihof einfach Mensch „sein“ 

Einrichtung der Bezirksgemeinschaft mit neuen Angeboten. „Jeder ist willkommen“. 

Publiziert in 10 / 2023 - Erschienen am 23. Mai 2023

MALS - Bereits seit 2017 gibt es den Treffpunkt „sein“ im Paulihof in Mals. Bei dieser Einrichtung der Bezirksgemeinschaft Vinschgau handelt es sich um einen Ort zur Förderung der psychischen Stabilität und Gesundheit. Menschen mit psychischen Problemen, aber auch mit Suchtproblemen sind willkommen. „Diese Probleme hängen oft zusammen, darauf sind wir ausgerichtet“, erklärte der Leiter der Einrichtung, Roman Altstätter, am 18. Mai bei der Vorstellung zweier neuer Initiativen. Dafür hatte er Sozialreferentinnen der umliegenden Gemeinden, Fachkräfte aus der Psychiatrie sowie aus der Jugend- und Sozialarbeit zusammengetrommelt. 

Zusammenarbeit mit EX-In-Genesungsbegleitern

Neben dem normalen Treffpunkt gibt es nun gleich zwei neue Angebote. So wurde eine Zusammenarbeit mit EX-In-Genesungsbegleitern ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um früher selbst von psychischen Problemen betroffene Personen, welche eine fundierte Ausbildung absolviert haben, um ihre Erfahrungen nun weiterzugeben und anderen Menschen zu helfen. „Diese Kooperation ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunft“, weiß Roman Altstätter. Mit Stolz betonte er zudem: „Wir sind der erste Ort in Südtirol, wo sich die Genesungsbegleiter auch selbst treffen können“. So sei der Mittwochabend dazu da. Die Idee: „Die EX-In-Genesungsbegleiter treffen sich bei uns und gleichzeitig sind diese Treffen offen und für alle zugänglich“. Dieses Angebot wolle man unter anderem künftig durch Flyer weiter bekannt machen. „Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, dass es einen Ort gibt, wo man hingehen kann, um mit Experten zu sprechen“. Dies geschehe freilich völlig ungezwungen. Die Hemmschwelle, die Einrichtung zu besuchen sei oft noch groß, umso wichtiger sei die Sensibilisierungsarbeit. 
Ein zweites neues Angebot stellte Elisabeth Klotz vor: „Der Garten bietet sich an, kreativ zu sein“. Der Treffpunkt mit seinem geräumigen Hof sei nun auch an Donnerstagnachmittagen geöffnet, im Garten können dann die Besucherinnen und Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Malen, an Kunstwerken arbeiten und vieles mehr. „Es soll einfach ein zusätzliches Angebot sein für Menschen, die kreativ sein möchten und sich künstlerisch betätigen wollen“, so die Sozialbetreuerin. 

Für alle offen 

Generell sind die Räumlichkeiten beim Paulihof in der Malser Fröhlichgasse 2 Montag und Dienstag sowie Donnerstag und Freitag von 9 bis 14.30 Uhr geöffnet. „Jeder ist willkommen“, betont Altstätter. Der Ort richte sich zwar in erster Linie an Menschen, die aufgrund psychischer Probleme bzw. Suchtproblemen keiner geregelten Arbeit nachgehen können und dennoch einen strukturierten Tagesablauf erleben möchten, aber auch alle anderen sind willkommen. „Es wird sicher nicht am Eingang geprüft ob jemand Probleme hat oder nicht“, so der Leiter der Einrichtung. Durch die neue Öffnungszeit am Mittwochabend von 17 bis 21 Uhr könne man nun auch Raum bieten für jene Menschen, die untertags keine Zeit haben vorbeizuschauen. Altersgrenze gebe es ebenfalls keine, das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung nicht nötig – lediglich für das Mittagessen muss man sich ankündigen. „Die Gäste können kommen und gehen, wann sie wollen“, informiert Altstätter. Bei der Einrichtung handle es sich um einen Ort, „wo es nicht nur Krisen und Probleme gibt, sondern vor allem auch Kreativität“. Auch deshalb findet mit einem Konzert im Rahmen des Südtiroler Jazzfestivals am Mittwoch, 5. Juli, ab 18 Uhr ein echter Höhepunkt im Paulihof statt. Dabei spielen Antoine Boyer & Yeore Kim auf. „Wir würden uns auf viele Besucherinnen und Besucher freuen“, blickt Altstätter voraus.  

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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