Ins Blickfeld gerückt
Morter - Es war der einzige Tagesordnungspunkt der Ratssitzung vom 22. März, der ohne größere Erläuterungen und Diskussionen zur Abstimmung gebracht wurde. Mit der „Verlegung des Fußweges zur St. Vigliuskirche in Morter“ wurde ein bedeutendes Kulturdenkmal der Gemeinde wieder mehr in die Öffentlichkeit gerückt. Der bisherige unscheinbare, ja fast versteckte Zugang zur einzigen „Dreikonchenanlage“ Südtirols wird durch eine kürzere Verbindung weiter im Westen ersetzt. Möglich gemacht hat dies die Rodung einer Obstanlage. „Damit wird das Kulturdenkmal sichtbar und aufgewertet“, erklärte Vizebürgermeisterin Sonja Platzer, selbst aus Morter stammend. Kunsthistoriker Martin Laimer nennt St. Vigil „in architektonischer Hinsicht eine absolute Rarität“ und schrieb die Kirche einer karolingischen Bauphase im 9. Jahrhundert zu. Das Vorbild für den „Drei-Apsiden-Abschluss“ sah er in der Heiligkreuz-Kapelle am Benediktinerinnenkloster von St. Johann in Müstair.