Sepp Kofler (5.v.l.) wollte wissen, wie das Projekt der Außengestaltung konkret aussieht.
„Die Außengestaltung des Sport- und Jugendzentrums muss heuer abgeschlossen werden“, sagte Sonja Platzer.

„Irgendwann muss Schluss sein“

Publiziert in 22 / 2019 - Erschienen am 25. Juni 2019

Latsch - Zu einer längeren Diskussion führte bei der jüngsten Sitzung des Latscher Gemeinderates die Bereitstellung zusätzlicher Geldmittel für die Außengestaltung des Sport- und Jugendzentrums in Latsch. Sepp Kofler wollte von der Sportreferentin Sonja Platzer wissen, wie das Projekt für die Außengestaltung, für das Ausgaben in Höhe von 250.000 Euro (plus technische Spesen) vorgesehen sind, konkret aussieht. Platzer sagte, dass sich das Projekt noch in der Ausarbeitung befinde. Sobald es vorliege, „wird es dem Gemeinderat unterbreitet.“ Joachim Weiss beanstandete, dass man beim Projekt Sport- und Jugendzentrum bei einer Million Euro gestartet sei, „und jetzt sind wir bei 2,2 Millionen oder noch mehr.“  Platzer erinnerte daran, dass sich die ursprünglich geplante Summe auf die reinen Baukosten bezog und nicht auch auf die Einrichtung und Außengestaltung. Seitens des Landes würden 40 Prozent der Baukosten übernommen. Platzer hofft sehr, dass die Außengestaltung heuer abgeschlossen werden kann. Laut Werner Schuler sei es höchst an der Zeit, das Projekt endlich abzuschließen. „Dass bei Sanierungen und Umbauten oft neue Dinge dazu kommen, ist nichts Außergewöhnliches, aber jetzt muss man sich schon so langsam die Frage stellen, wieviel Geld der Rat noch in dieses Projekt investieren will“, sagte der Referent Mauro Dalla Barba. Irgendwann werde man sagen müssen, „das ist der Höchstbetrag.“ Kritik kam auch von Agnes Steger Trafoier. Bei der Abstimmung über die entsprechende Haushaltsabänderung gab es 3 Enthaltungen (Thomas Pichler, Christian Stricker, Joachim Weiss). Mit schweren Vorwürfen wartete Weiss im Zusammenhang mit einer Bauleitplanänderung („Gemeindestraße Typ D Abzweigung Moosweg“) auf, die bei der vorhergehenden Sitzung vertagt worden war. 2014 war diese Bauleitplanänderung mehrheitlich abgelehnt worden, weil Räte befürchtet hatten, „dass die Abänderung nur der Wertsteigerung des Grundstückes dient und das öffentliche Interesse nicht erkennbar ist.“ Weiss sprach von Spekulation und Bauübertretung. Bürgermeister Helmut Fischer konterte, dass eine genehmigte Variante vorliege sowie ein positives Gutachten der Raumordnungskommission. Auch der Gemeinde gereiche die Abänderung zum Vorteil. Der Gemeinderat stimmte der Bauleitplanänderung bei 2 Enthaltungen zu. Im späteren Verlauf der Sitzung warf Fischer dem Gemeinderat Weiss, der den Ratssaal mittlerweile verlassen hatte, vor, „nur irgendwelche Behauptungen in den Raum zu werfen. Wenn schon, dann soll er eine Eingabe im Bauamt hinterlegen.“ Dass es bei manchen Diskussionen im Latscher Gemeinderat nicht immer nur um reine Sachpolitik geht, sondern mitunter auch um „versteckte“ politische Angriffe auf den Bürgermeister, war am 11. Juni noch aus weiteren Diskussionen herauszuhören. Nicht neu war das erneute Fehlen bestimmter Ratsmitglieder. Mit Abwesenheit glänzten etwa Hans Mitterer und Verena Rinner. Die Frage, ob sie damit dem Auftrag ihrer Wähler gerecht werden, muss erlaubt sein.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.