Kritik wegen Ablehnung von Banneraktion
Prad - Die große Verkehrsbelastung entlang der Straßen im Vinschgau hat die Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) veranlasst, mehrere Initiativen zu starten. So wurden Banner zum Thema Fahrgemeinschaften in verschiedenen Gemeinden angebracht. Gleichzeitig dazu wurden eine Online-Umfrage zum Mobilitätsverhalten der Pendlerinnen und Pendler sowie eine Informationskampagne zu Pendler-Parkplätzen durchgeführt. „Diese Aktivitäten wurden bei einer Sitzung der Bezirksgemeinschaft Vinschgau den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern vorgestellt“, schreibt die USGV in einer Pressemitteilung. Zumal die Verkehrsbelastung besonders auf der Stilfserjochstraße im Nationalpark hoch ist, wollte die Umweltschutzgruppe anlässlich der 200-Jahr-Feier mit 2 Bannern in der Gemeinde Prad auf das Thema hinweisen. Bereits am 6. Mai habe man beim Bürgermeister von Prad schriftlich um eine entsprechende Genehmigung angesucht. Nachdem innerhalb der vorgesehenen Frist von 30 Tagen keine Antwort eintraf, hakte die USGV nach und erhielt von Bürgermeister Rafael Alber folgende Mitteilung: „Wir bedanken uns für Ihr Schreiben und Ihr Engagement für eine umweltverträgliche Mobilitätsentwicklung im Vinschgau und entlang der Stilfserjochstraße. Ihr Anliegen, mit einer Banneraktion Bewusstsein für einen respektvollen Umgang mit der Stilfserjochstraße zu schaffen, nehmen wir zur Kenntnis. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass wir Ihrem Vorschlag zur Anbringung von Bannern im Ortsgebiet nicht zustimmen können. Wir möchten einen Wildwuchs an Plakaten und Bannern vermeiden, um ein geordnetes Ortsbild zu gewährleisten.“
„Fadenscheinige Begründung“
Nicht nachvollziehbar ist es für die USGV, „warum die Gemeinde Prad erst nach über 1,5 Monaten auf ein schriftliches Ansuchen antwortet und dies erst nach einer zweiten Nachfrage.“ Die Begründung zur angeblichen „Gewährleistung eines geordneten Ortsbildes“ sei fadenscheinig, „denn für touristische und sportliche Events können Banner und Plakate in großer Anzahl und über längere Zeiträume aufgehängt werden.“ Es sei schade, „dass die Prader Gemeindeverwaltung hier mit zweierlei Maß misst und unsere Sensibilisierungskampagne zur Verkehrsberuhigung an der Stilfserjochstraße verhindert“, so der USGV-Vorsitzende Josef Gruber. Es wäre zielführend, „wenn auch der Prader Bürgermeister sich ein Beispiel an den Kollegen aus dem Dolomitengebiet nehmen und sich gemeinsam mit den Akteuren tatkräftig für die Lösung der Verkehrsprobleme einsetzen würde.“