Die Werkstatt-Band sorgte für Unterhaltung.
Bürgermeister Karl Bernhart (links) und Karin Tschurtschenthaler.
Maria Köllemann und Lea Kobler.
Norbert Stecher und Emelie Klotz.

Kunterbunte Welt 

Gelebte Inklusion in Prad: Mehrere Tage lang standen die Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt. 

Publiziert in 19 / 2019 - Erschienen am 21. Mai 2019

PRAD - „Die Welt ist kunterbunt“, brachte es der Prader Bürgermeister Karl Bernhart bei der Eröffnung der „kunterbunten Begegnungen“ letzte Woche auf den Punkt. Mehrere Tage lang wurde in Prad am Stilfserjoch die Inklusion einmal mehr gelebt, Menschen mit und ohne Behinderung wurden zusammengeführt. Bereits zum vierten Mal wurden diese „kunterbunten Begegnungen“ von der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Schulsprengel Prad, der integrierten Volkshochschule und dem Bildungsausschuss organisiert. Die „schrägen Vögel“ von der Werkstatt sorgten dabei nicht nur bei der Eröffnungsfeier für gute Unterhaltung. Die Werkstatt-Band „Kraut und Ruabm“ zeigte ihr Können, zudem standen Spiele, Theateraufführungen, Tänze und vieles mehr auf dem Programm. Schüler lasen Texte von den Menschen aus der Werkstatt. So präsentierte zum Beispiel bei der Eröffnungsfeier die Schülerin Emelie Klotz einen Text von Norbert Stecher. Lena Kobler las einen Text von Maria Köllemann. „Wir haben wieder ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Es war viel Arbeit, aber es macht sich bezahlt“, freute sich Betreuer Maurizio Floridia. 

Teil der Gesellschaft

Inklusion sollte kein einmaliges Ereignis sein, mahnte Bürgermeister Bernhart. „Inklusion sollte im ganzen Jahr gelebt werden. Ich freue mich zum Beispiel jedes Mal darüber, wenn Menschen aus der Werkstatt der Gemeinde einen Besuch abstatten“, lobte der Bürgermeister. In Prad sei man diesbezüglich ohnehin auf einem guten Weg. „Man sollte Vielfalt nicht nur dulden, sondern diese auch tagtäglich Leben“, unterstrich Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste. Das Motto dieser „Kunterbunten Begegnungen“ sei immer dasselbe: „Spielen und lachen, sehen und staunen. Ganz schön. Schräg und kunterbunt“. Im Mittelpunkt stehe die Begegnung. „Die Menschen aus der Werkstatt mischen sich unter das Volk. So sollte es immer sein“, betonte Tschurtschenthaler. Beim Fest werde immer wieder deutlich aufgezeigt, dass auch die Werkstatt-Klienten ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind.  

Leben in der Werkstatt 

Bei der Prader Werkstatt für Menschen mit Behinderung handelt es sich um eine Struktur der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft. Seit den 1980er Jahren gibt es diese Werkstatt in Prad. Unter den Klienten befinden sich heute Menschen mit Behinderung oder Mehrfachbehinderung, für die nach der Erfüllung der Schulpflicht ein geschützter Lebensort notwendig ist, sowie Menschen mit Behinderung, die nicht auf dem regulären Arbeitsmarkt vermittelt werden können und einen geschützten Arbeitsplatz oder Ort der Beschäftigung benötigen. In der Werkstatt werden die Menschen von ausgebildeten Fachkräften betreut und man kümmert sich unter anderem um die Förderung, Erhaltung und Entwicklung der psychischen und physischen Gesundheit dieser Menschen. Je nach Fähigkeiten und Können wird in der Werkstatt unter anderem gebastelt. Verschiedene Produkte, von Holz-Skulpturen bis zu Deko-Gegenständen, werden produziert. Immer wieder zeigen dabei die Werkstatt-Klienten mit Freude ihr Können und ihre Begabungen.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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